Verbrennungen, Amputationen und Co.: Der Jahreswechsel in Österreich verlief vielerorts turbulent. Trotz zahlreicher Warnhinweise über die Gefahren beim Gebrauch von Böllern konnten dennoch einige Feiernde nicht die Finger von den Knallkörpern lassen – besonders Jugendliche. Rettung, Polizei und Feuerwehren standen nahezu im Dauereinsatz. Ruhiger blieb es hingegen im Burgenland.
Ein neues Jahr ist angebrochen. Doch neben der ganz besonderen Atmosphäre, die eine Silvesternacht mit sich bringt, sind auch die zahlreichen Einsätze nicht außer Acht zu lassen. In nur 24 Stunden gingen Tausende Notrufe im Land ein, oft waren Unfälle mit Feuerwerkskörpern die Ursache. Zwei Schwerverletzte gab es etwa in Oberösterreich und in Wien. Aber auch mehrere Brandeinsätze hielten die Helfer auf Trab.
krone.at schafft einen Überblick über die verhängnisvollsten Einsätze in den Bundesländern:
In Oberösterreich in Bad Goisern (Bezirk Gmunden) explodierte ein Feuerwerkskörper in der Hand eines 14-Jährigen, in Ansfelden (Bezirk Linz-Land) erging es einem 31-Jährigen ähnlich, allerdings mit einem F3-Knaller. Der Mann erlitt schwere Verletzungen und wurde ins Linzer Unfallkrankenhaus eingeliefert.
In Seewalchen (Bezirk Vöcklabruck) erlitt eine Person Gesichts- und Augenverletzungen durch einen Feuerwerkskörper, berichtete das Rote Kreuz. Insgesamt sei man in Oberösterreich in der Silvesternacht zu acht Unfällen mit Feuerwerkskörpern gerufen worden. In Niederösterreich wurden in der Silvesternacht sieben Personen durch Böller oder Feuerwerkskörper verletzt.
In Wien wurden gleich mehrere Kinder und Jugendliche verletzt. Ein 14- und ein 20-Jähriger wurden schwer verletzt, beim Teenager kam es dabei zu einer Teilamputation eines Fingers sowie Verbrennungen an den Händen und im Gesicht. Beide mussten in den Schockraum gebracht werden. Weitere Personen wurden mit leichten Verletzungen in Kliniken transportiert. Insgesamt sei es im Vergleich zu manchen Jahren davor aber eine eher ruhigere Nacht gewesen.
In ganz Österreich wurden zudem über 9100 pyrotechnische Gegenstände sichergestellt, was im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von knapp 100 Prozent bedeutet. Im Rahmen der Silvestereinsätze wurden 93 Organmandate und 584 Verwaltungsanzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz sowie den jeweiligen Landesgesetzen ausgestellt.
Fatale Folgen gab es in Vorarlberg in Bregenz durch das Experimentieren von drei Kindern bzw. Jugendlichen im Alter von elf bis 14 Jahren mit selbst gebastelten Böllern. Einer davon explodierte plötzlich in der Hand des 14-Jährigen, wodurch ihm mehrere Finger teilamputiert werden mussten. Die Hand wurde im Krankenhaus Feldkirch operiert. Durch die Explosion gerieten einem weiteren Buben zwei Splitter in die Augen, er zog sich zudem Löcher im Trommelfell zu.
Auch in Tirol kam es nach dem Zünden eines Böllers auf einer Regentonne im Oberländer Imst durch einen 16-Jährigen zu Verletzungen. Der zehnjährige Bruder wurde von Splittern im Gesicht getroffen und in die Innsbrucker Klinik eingeliefert. In Kärnten haben sich zwei Männer beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern unbestimmten Grades im Gesicht verletzt.
Ein 20-Jähriger aus dem Bezirk Villach-Land wollte ebenfalls kurz nach Mitternacht auf einem Acker in der Gemeinde Wernberg eine Feuerwerksbatterie der Kategorie F2 zünden. Das Geschoß traf den Mann direkt im Gesicht. Ebenso ist ein 13-jähriger Bub aus dem Bezirk Villach-Land am Silvestertag durch einen selbst gebastelten Böller schwer an der Hand verletzt worden.
Die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel sind im Burgenland aus polizeilicher Sicht „ruhig“ verlaufen. Verletzungen nach Böllerunfällen blieben aus. In Oberdorf im Bezirk Oberwart stand in der Silvesternacht jedoch ein Sägewerk in Vollbrand.
In der Steiermark rückte die Polizei in der Silvesternacht zu insgesamt 765 Einsätzen aus. Das waren um knapp 100 Einsätze mehr als noch vor einem Jahr. Mehrere Exekutivbeamte wurden im Dienst verletzt, sieben von ihnen durch einen Böllerwurf in Leoben.
Verirrte Feuerwerkskörper dürften in der Silvesternacht den Balkon eines Mehrparteienhauses in Henndorf am Wallersee bei Salzburg in Brand gesetzt haben. Laut Polizei geht eine 17-Jährige, die davor im Garten Pyrotechnik gezündet hatte, davon aus, das Feuer ausgelöst zu haben.
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