„Krone“-Kritik

Das Neujahrskonzert, ein Triumph der Schönheit!

Kritik
01.01.2025 14:07

Der italienische Stardirigent Riccardo Muti leitete zum siebenten Mal das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker und eröffnete den Veranstaltungsreigen zu Johann Strauss’ 200. Geburtstag – Fazit: ein Fest vom Feinsten!

Ein Fest vom Feinsten, zwei Sternstunden von atemberaubender Schönheit des Musizierens, höchster Eleganz und noblem Charme! Das empfand wohl jeder im Goldenen Saal des Musikvereins wie in der TV-Übertragung. Zum siebenten – wie er sagt – wohl letzten Mal trat Maestro Riccardo Muti (83) im Neujahrskonzert ans Pult der Wiener Philharmoniker.

Da verstand man, warum Muti die „Wiener“ „lebenslange Freunde in seiner zweiten Heimat Wien“ nennt: „Wir versuchen in diesen Stücken gemeinsam die Wiener Seele zu erkunden – aber da ist alles sehr fragil, wir dürfen nie übertreiben, sonst wirkt alles banal und zerbröselt.“

Eindrücke vom Neujahrskonzert 2025:

(Bild: APA/DIETER NAGL)
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„Frauen ans Dirigentenpult“ ist ab sofort Devise im internationalen Konzertleben. Und Muti findet, dass von Frauen gute Kompositionen gespielt werden sollten. Er geht mit gutem Beispiel voran. Erstmals führte er mit den „Wienern“ den „Ferdinandus“-Walzer der zwölfjährigen „Universalkünstlerin“ Constanze Geiger (1835 bis 1890) auf, von der die Strauss-Capelle unter Vater und Sohn Johann immer wieder romantische Salonpiècen vorstellte. „Gute Musik“, die im goldenen Streicherklang der „Wiener“ verführerisch aufblüht.

Anders als in den vergangenen Jahren leuchtete der Goldene Saal diesmal in rosa Blütenschmuck: von zartestem Pink bis gedecktem Altrosa und Fraise. Modefarben der Ringstraßen- und Makartzeit, die für Romantik, Weiblichkeit und Liebe stehen. Genau das gab Muti vor dem Donauwalzer seinem Publikum als seine „Friedensbotschaft“ mit auf den Weg durch 2025: „Pace, fratellanza, amore per tutti – Frieden, Brüderlichkeit, Liebe für alle!“

Das Programm feierte den 200. Geburtstag des Walzerkönigs Johann II.: ein dramaturgisch perfekter Bogen von „Accelerationen-“, „Lagunen-“ und „Wein, Wein und Gesang“-Walzer über „Tritsch-Tratsch-“, „Demolirer-“ und – als Zugabe – „Bajadere“-Polka bis zur „Schönen blauen Donau“. Hinreißend gelangen auch Werke von Vater Johann, Josef und Eduard Strauss sowie dem Philharmoniker-Dirigenten Josef Hellmesberger d. J., Stücke aus seinem „Veilchenmädel“ könnten in jedem Konzert gespielt werden.

Zum Finale dann wie stets der Radetzky-Marsch: Dem Publikum da Einsätze zum Mitklatschen zu geben, machte Muti sichtlich großen Spaß. Das Neujahrskonzert 2025, ein Triumph der Schönheit!

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