Guten Morgen

Neujahrstrio | Der Präsident fragt

Neujahrstrio. Neujahrskonzert, Neujahrspringen, Neujahrsansprache – mit diesem Neujahrstrio beginnt das Jahr für die (allermeisten) Österreicher. Zumindest die ersten beiden Ereignisse finden wohl auch bei den (allermeisten) Österreichern allergrößte Zustimmung. Heuer ganz besonders: „Krone“-Kulturdoyen Karlheinz Roschitz verleiht dem Konzert der Wiener Philharmoniker unter Riccardo Muti voller Überzeugung fünf Sterne – die Höchstwertung. Für Roschitz, der bereits mehr als 60(!) Neujahrskonzerte erlebt hat, war es eines der allerschönsten bisher. Was für ein Lob. Was für eine Begeisterung ein paar Stunden später beim Neujahrsspringen in Garmisch! Nach dem österreichischen Dreifachsieg beim Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf gewann am Neujahrstag der junge Kärntner Daniel Tschofenig, der Oberösterreicher Michael Hayböck landete auf Platz 3. In der Gesamtwertung führt zur „Halbzeit“ das österreichische Trio Tschofenig-Hörl-Kraft, Hayböck liegt auf Rang 7. Was für ein Triumpf!

Der Präsident fragt. Und was bescherte uns der dritte Teil des Neujahrstrios, die Ansprache des im alten Jahr zunehmend zum Feindbild vieler gewachsenen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen? Er wollte uns die Frage stellen, in welchem Land wir leben wollen – um diese rhetorische Frage auch gleich selbst zu beantworten. Wir wollen, so der Präsident, in einem kulturell reichen Land leben, einem von Mozart, Lassnig, Jelinek, Falco, Wanda und Gabalier, einem „Land einer reichen Volkskultur, das Vielfalt schätzt“. Er denkt an ein Land, mit „einer gerechten Gesellschaft“, einem Land „als Mitglied der Europäischen Union, das sich der Vorteile eines Bündnisses von 450 Millionen Menschen bewusst ist – und nicht dem populistischen Trugbild von Souveränität durch Verzwergung auf den Leim geht“. Nicht weniges an seinen Aussagen ist ein Anti-Bild zu Positionen einer erfolgreichen Partei, die im Herbst die Nationalratswahlen gewonnen hat und deren Parteichef Van der Bellen im Gegensatz zur ewig üblichen Vorgangsweise nicht mit der Regierungsbildung beauftragt hat. Ob Van der Bellen mit seinem Appell „Konflikte nicht in Unversöhnlichkeit enden zu lassen, sondern Gegensätze zu verheiraten“ bei allen Applaus finden wird? Kaum anzunehmen. Es wird nicht wenige geben, die sich sagen werden: Das ist das Land, in dem Van der Bellen leben will – doch sie selbst haben andere Vorstellungen. Aber, wie Claus Pándi heute in der „Krone“ auf die Rede Van der Bellens reagiert: Er habe wenigstens die Frage gestellt, was aus diesem Land werden soll. Nun könne man, findet Pándi, nur hoffen, dass der Präsident mit seiner Erinnerung nicht zu spät komme, „und die führenden Köpfe der Dreierkoalition beim Verfassen langer Ministerlisten sich nicht vor allem einmal nur fragen, was aus ihnen wird und wie sie leben wollen“. Bleiben wir Neujahrs-optimistisch und hoffen wir, dass dem nicht so ist…

Kommen Sie gut durch den Donnerstag!

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