Bald Klarheit nötig

KTM: Für Investorensuche wird Zeit immer knapper

Oberösterreich
05.01.2025 13:00

Damit es eine Zukunft für KTM gibt und die Sanierung gelingt, braucht es frisches Kapital – soviel ist zur Ausgangssituation beim insolventen Motorradhersteller seit längerem klar. Weniger bewusst ist vielen, wie sehr die Zeit drängt. Denn bereits bei der Prüfungstagsatzung am 24. Jänner müssen Gläubiger und die Richterin überzeugt werden – auch, damit die Fortführung erneut grünes Licht erhält.

Videocalls, Telefonate, persönliche Treffen – die letzten Wochen bargen bereits einen intensiven Terminmarathon für die Verantwortlichen bei KTM und auch für die Sanierungsverwalter, mit denen sich die Manager des Motorradherstellers abstimmen müssen.

90 Tage von Insolvenzeröffnung bis Abstimmung über Sanierungsplan
Das enge Zeitkorsett sitzt dabei allen im Nacken. Denn: Insgesamt ist das Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung, in dem sich die KTM AG, die KTM Components GmbH und die KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH befinden, auf 90 Tage befristet.

90 Tage, die entscheiden, ob es für den Leitbetrieb in Mattighofen (Oberösterreich) noch eine Zukunft gibt – und wenn ja, wie diese aussieht. Klar ist: Die Pierer Mobility AG braucht frisches Geld und beauftragte daher die Investmentbank Citibank mit der Neuordnung der Eigentümerstruktur, wie das Unternehmen am 17. Dezember spätabends bekanntgab.

Welchen Einfluss Stefan Pierer in Zukunft haben wird, ist offen
Welche Rolle Stefan Pierer nach dieser Neuordnung noch spielen wird, ist offen. Immer öfter hört man, dass der Unternehmer, der seit 1991 die Marke aufgebaut und geprägt hat, an Einfluss verlieren soll. Doch: Kommt es wirklich dazu? Viel wird davon abhängen, wie das Gesamtpaket am Ende ausschauen wird und welche Investoren in welcher Form mit an Bord sind.

Bei der Berichtstagsatzung am 20. Dezember legte KTM-AG-Sanierungsverwalter Peter Vogl dem Landesgericht in Ried im Innkreis schon einmal drei nicht-bindende Angebote von potenziellen Geldgebern vor, eines davon stammte von Pierer-Partner Bajaj aus Indien. Auch CFMoto aus China, mit dem man seit 2018 ein Joint-Venture, bei dem man sich Vertriebsaktivitäten aufteilt und auch Teile der Produktion in Asien erledigt werden, ist offenbar hoch-interessiert. Dazu kommt noch die Investmentgesellschaft FountainVest aus Hongkong, die Interesse zeigt.

„Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass dieses Unternehmen langfristig fortgeführt werden kann“, ließ Pierer-Mobility- und KTM-AG-Co-Chef Gottfried Neumeister nach den drei Gerichtsterminen am 20. Dezember wissen. In Bezug auf die Investorensuche meinte er, dass man Jänner mit noch weiteren Interessenten rechnen würde.

Liquidität zumindest bis 19. Jänner gesichert
Fakt ist: Zeit bleibt nicht mehr viel, um die Gespräche auf die nächste Ebene zu heben und konkret zu werden. Denn bis zum 24. Jänner braucht’s viel mehr Klarheit, weil da die Gläubiger bei der Prüfungstagsatzung schon Konkretes zur Erfüllung des Sanierungsplans wissen wollen. Auch die Insolvenzrichterin prüft die Lage, wird erneut entscheiden, ob fortgeführt werden kann. Die Liquidität ist zumindest bis zur Kalenderwoche drei gesichert, heißt es. Diese geht am 19. Jänner zu Ende.

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