Teil der Pierer-Gruppe

KTM reißt jetzt auch Software-Firmen in die Pleite

Oberösterreich
07.01.2025 14:36

Seit der Eröffnung der Insolvenzverfahren bei Motorradhersteller KTM war mit Folgepleiten gerechnet worden – nun sind zwei weitere da. Die Avocodo GmbH, seit Ende 2018 Teil der Pierer-Gruppe ist seit 7. Jänner offiziell pleite. 126 Mitarbeiter sind betroffen. Ein Sanierungsverfahren wurde eröffnet. Auch die Pierer E-Commerce GmbH ist insolvent.

Die Spar- und Restrukturierungsmaßnahmen in der Gruppe um den insolventen Motorradhersteller KTM forderten am Dienstag ihre nächsten Opfer: Die Avocodo GmbH aus Linz ist pleite. Über das Unternehmen, das umfangreiche Software-Dienstleistungen für die KTM AG, die KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH und die Pierer E-Commerce GmbH erbringt, wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Linz eröffnet, berichtet der Österreichische Verband Creditreform.

Seit Ende 2018 mehrheitlich in Besitz der Pierer-Gruppe
Ende 2018 hatte die Pierer-Gruppe 70 Prozent von Avocodo übernommen, mittlerweile hält die Pierer Mobility AG 100 Prozent an dem von Linz aus agierenden Unternehmen, bei dem 126 Mitarbeiter beschäftigt sind. Als Insolvenzursachen werden die nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt bezahlten offenen Forderungen von den Hauptkunden KTM AG und KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH genannt. Die Passiva belaufen sich auf rund 6,8 Millionen Euro. Die Avocodo GmbH soll unter Sanierungsverwalter Peter Shamiyeh fortgeführt werden. Wenig später war auch klar: Auch die Pierer E-Commerce GmbH (25 Mitarbeiter) ist nun laut KSV1870 ein Fall für das Insolvenzgericht – allerdings für jenes in Ried im Innkreis. Passiva: rund vier Millionen Euro. Zum Insolvenzverwalter wurde Peter Virtbauer bestellt.

Metallgießerei konnte Löhne und Gehälter nicht mehr bezahlen
Obwohl die Angst vor Folgepleiten auch mit Fakten bei der Berichtstagsatzung am 20. Dezember am Landesgericht in Ried im Innkreis untermauert wurde, war es bislang um die unmittelbar mit KTM verbundenen Firmen noch relativ still geblieben. Mit einer Ausnahme: Schon am 13. Dezember war das Konkursverfahren über die Vöcklabrucker Metallgießerei GmbH, kurz VMG Metall, eröffnet worden. Das ehemalige Familienunternehmen ist eine 100-Prozent-Tochter der KTM Components GmbH, konnte die Löhne und Gehälter nicht mehr bezahlen, weil die zuerst zugesagten Zahlungen durch die KTM Components dann doch nicht geflossen sind.

Käufer für VMG Metall wird gesucht
Ein schwerer Schlag wenige Tage vor Weihnachten, der bereits einigen der 134 VMG-Metall-Mitarbeitern den Job kostete. Der Masseverwalter hat nämlich schon verschiedene Teilbereiche der Firma geschlossen, sucht nun einen Käufer für die Firma, die von der Mega-Pleite mitgerissen wurde.

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