Verschlossene Türen in Wohnblocks haben die Pfarre Mülln dazu verleitet, aus dem Sternsingen von Tür zu Tür ein tierisches Miteinander in großen Siedlungen zu machen. Der Brauch für das Gute geht also auch anders.
Wenn die Sternsinger klingeln, bleibt normalerweise keine Türe geschlossen. Caspar, Melchior und Balthasar ziehen aktuell umher und verkünden symbolisch die Ankunft von Jesus Christus. Ursprünglich mit den drei Gaben Gold, Weihrauch und Myrrhe ausgestattet sind es heute die Symbole die zählen: Stimmungsvolle Lieder, sinnliche Sprüchlein und das Gefühl von Gemeinsamkeit.
Ein Kreislauf des Schenkens, wie der Müllner Pfarrer, Josef Pletzer erklärt: „Die Kinder bringen Geschenke und segnen die Häuser. Und sie sammeln, Gaben, damit Menschen in Not geholfen werden kann.“
Seit über zehn Jahren gemeinsam als Sternsinger
Die Pfarre Mülln hat das Umherziehen mit den Sternsingern von Tür zu Tür in großen Siedlungen aber aufgegeben. Laut Pfarrer Pletzer stünden die Kinder in den Wohnblöcken zu oft vor verschlossenen Toren.
Doch der Brauch für das Gute geht auch anders: Seit vielen Jahren treffen sich die Sternsinger am Inge-Morath-Platz, seit vorigem Jahr zudem am Marie-Andeßner-Platz im Quartier Rauchenmühle. So am gestrigen Donnerstag. Rosa Wiesinger als Sternträgerin, ihr Bruder Martin, Eva-Maria Stadlbauer und Felix David sind seit mehr als zehn Jahren gemeinsam als Sternsinger unterwegs.
„Kamele gibt’s bei uns ja nicht.“
Herziges Highlight bei den Siedlungsstationen: Die Könige werden von den Lamas Nathan, Conny und Figaro begleitet. Pfarrsekretärin Sabine Rothauer erklärt, wie es zu diesem durchwegs außergewöhnlichen Ritual kam: „Das ging auf unseren früheren Pastoralassistenten Dominik Elmer zurück.“ Die Tieren seien Symbol dafür, dass die drei Weisen aus dem Morgenland auf Kamelen geritten sind. Rothauer lacht: „Kamele gibt es bei uns ja nicht – also wurden es Lamas.“
Die Tiere sind aus Piding und durchwegs eigenwillig. Die Streicheleinheiten der Kinder im Nachhinein ließen sie allerdings wohlwollend über sich ergehen.
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