130 Jahre Haft drohen

Krypto-Pleitier Kwon wegen Betrugs vor US-Gericht

Ausland
03.01.2025 07:03

Nach der Auslieferung des südkoreanischen Kryptowährung-Unternehmers Do Kwon an die USA ist er am Donnerstag einem Bundesrichter in New York vorgeführt worden. Der Richter eröffnete ein Verfahren wegen Betrugs und Geldwäsche gegen den 33-Jährigen.

Kwon war fast ein Jahr lang vor den Behörden der USA und Südkoreas auf der Flucht gewesen war. Bei einem Schuldspruch in allen neun Anklagepunkten droht ihm eine Verurteilung zu bis zu 130 Jahren Haft.

Kwon müsse sich wegen der betrügerischen Täuschung von Anlegern über den wahren Wert seines Kryptowährung-unternehmens Terraform Labs verantworten, erklärte US-Justizminister Merrick Garland. Demnach hatte Kwon Anleger um insgesamt mehr als 40 Milliarden Dollar (38,8 Mrd. Euro) gebracht. Die Kryptowährung Terra war im Mai 2022 zusammengebrochen.

Geschäftspartner nach Südkorea ausgeliefert
Wegen des Betrugs wird auch in seinem Heimatland gegen Kwon ermittelt. Sein Geschäftspartner, von dem nur die Initialen J. C. H. mitgeteilt wurden, wurde Anfang Februar 2024 von Montenegro an Südkorea ausgeliefert.

Kwon war der Chef und Mitgründer des Startups Terraform Labs mit Sitz in Singapur, das die Kryptowährungen TerraUSD und die Schwesterwährung Luna herausgab. Der Unternehmer gab die beiden Währungen als sogenannte Stablecoins aus, die an traditionelle Währungen wie den US-Dollar gekoppelt sind, um starke Wertschwankungen zu verhindern. In Wirklichkeit sicherte Kwon seine Kryptowährungen aber nicht mit sicheren Anlagen wie Staatsanleihen ab.

Beide implodierten im Mai 2022, Terraform Labs ging pleite und Kwon setzte sich in der Folge ab. Südkorea hatte daraufhin Interpol angerufen, um Kwon zur weltweiten Fahndung in 195 Interpol-Mitgliedsstaaten ausschreiben zu lassen.

Pleitier wurde in Montenegro festgenommen
Kwon floh von Südkorea über Singapur nach Montenegro. Dort wurde er im März 2023 am Flughafen der Hauptstadt Podgorica festgenommen, als er mit einem gefälschten costa-ricanischen Pass nach Dubai fliegen wollte. Bei seiner Festnahme gehörte Kwon zu den weltweit meistgesuchten mutmaßlichen Wirtschaftskriminellen.

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