Rallye-Premiere:

Spike-Verbot trotz Eis und Schnee für Drift-Stars

Oberösterreich
03.01.2025 12:30

Drei, zwei, eins – (dosiertes) Vollgas! Freitag beginnt im Raum Freistadt mit der Jännerrallye Österreichs drittgrößtes Motorsport-Event des Jahres. Das bei seiner 38. Auflage für viele Novitäten sorgt: Einem teilweisen Spike-Verbot, einer Marathon-Sonderprüfung, neuester Licht-Technik . . . 

Zumindest gefühlt birgt teils jeder Zentimeter der Strecke meterlange Tücken in Form von Schnee, Glätte und Matsch!

„Es sind extrem viele eisige Stellen drinnen“, sagt Vorjahressieger Michael Lengauer über die am Freitag im Raum Freistadt beginnende 38. Jännerrallye. Für die damit wieder einmal gilt, was im Vorjahr Rallye-Legende Walter Röhrl (77) als Zuschauer gesagt hatte: „Ich beneide die Jungs nicht, sich zu entscheiden, welchen Reifen sie fahren!“

Was etwas heißt, verriet der Weltmeister von 1980 und 1982 bei seinem Mühlviertel-Besuch doch auch, dass er bei der Rallye Monte Carlo 1985 für seinen Audi quattro bei jeder Sonderprüfung aus acht verschiedenen Reifensätzen einen wählen konnte. Aus jeweils 32 Pneus vier Stück.

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Hochgerechnet auf die gesamte Rallye hatte Audi allein für mein Auto 1200 montierte Reifen dabei.

Rallye-Legende Walter Röhrl (77) über die Rallye MOnte Carlo 1985 

Rallye-Legende Walter Röhrl. (Bild: Horst Einöder)
Rallye-Legende Walter Röhrl.

R „Damit hatten Audi hochgerechnet auf die gesamte Rallye allein für mein Auto 1200 montierte Reifen dabei“, so Röhrl, „Die uns ein 43-Tonner hinterherfuhr. Ein heute auch in der WM undenkbarer Aufwand . . .“

Reglement erlaubt nur 18 Reifen!

„Hier darf jedes Auto laut Reglement maximal 18 Reifen verwenden“, weiß Österreichs Altmeister Mundl Baumschlager, der als BRR-Teamchef im Mühlviertel vier Boliden am Start hat.

Reifen gelten im Rallyesport auch als das „schwarze Gold“. (Bild: Binder Manfred/Sportmediapics.com/ Manfred Binder)
Reifen gelten im Rallyesport auch als das „schwarze Gold“.

Reifenpoker extrem wie noch nie!

Für die aber nicht nur Slicks, breite Winterreifen mit und ohne Spikes sowie schmale mit Spikes im Service-Truck hat. Damit mehr als man verwenden darf. Reifenpoker extrem wie nie. „Deshalb muss man vom ersten Tag an immer bis zum Ende der Rallye vorausdenken und vor allem das Wetter beobachten“, sagt Baumschlager, der wie andere Teamchefs dazu auch eine erstmalige Ausnahme zu bedenken hat. Denn auf den Sonderprüfungen 15 und 18, die in Freistadt durch eine Werkshalle führen – gilt Spike-Verbot.

Eine absolute Novität!

Völlig neue Maßstäbe!

Gleiches gilt aber für das „Lichtspektakel“ am Freitag in Königswiesen, für die Marathon-Sonderprüfung von WM-Format am Samstag früh in Unterweißenbach –  und dazu rasen die Piloten am Schlusstag in Freistadt – ähnlich wie beim EM-Lauf auf Gran Canaria – sogar durch eine Fabrikhalle.

Die Jännerrallye setzt bei ihrer 38. Auflage völlig neue Maßstäbe:

  • Um dem ORF am Freitag in Königswiesen ab 17 Uhr bei der Liveübertragung der ersten Sonderprüfung in Königswiesen optimale Bedingungen zu bieten, stattete die in Wels ansässige Firma GT Gerätetechnik die KONSTANT-Arena mit modernster Technologie aus.
  •  40 LED-Großflächenleuchten mit einer Leistung von 52.000 Lumen pro Leuchte sorgen für Top-Sichtverhältnisse und verhindern dazu dank präzise abgestimmter Frequenzbereiche das gefürchtete Kameraflimmern. GT-Geschäftsleiter Thomas Egger, der für sein „Lichtermeer“ 6 km Kabel verlegt hat: „Damit setzen wir im Motorsport neue Maßstäbe abseits einer Rundstrecke.“
  • Neue Maßstäbe hat auch die 3. Sonderprüfung, die am Samstag früh in Unterweißenbach steigt. Die hat mit 21,3 km WM-Format. So hatte etwa die längste SP der auch durch OÖ führenden Central European Rally letzten Oktober auch „nur „ 26,69 km gehabt.
Auch auf Gran Canaria wird Rallye in einer Halle gefahren. (Bild: Friedrich Wagner)
Auch auf Gran Canaria wird Rallye in einer Halle gefahren.
  •  Ebenso genial: SP 15 und 18 führen in Freistadt durch die Fabrikhalle der Firma INNOVAMETALL. Damit erinnert die Rallye an den EM-Lauf auf Gran Canaria, bei dem die Autos durch eine Basketball-Arena rasen. Nur, dass in der im Gegensatz zu Freistadt kein Spike-Verbot herrscht. Andererseits: Wer braucht auf Gran Canaria überhaupt Winterreifen? 
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