Eine Pensionistin wurde in Möllersdorf im Bezirk Baden (NÖ) in ein Auto gezerrt und missbraucht. Opferanwalt Raimund Schüller schildert der „Krone“ ihr Martyrium. Die Täter sitzen in der Justizanstalt Wiener Neustadt in U-Haft.
„Wenn du was sagst, finde ich dich!“, hat sie die Worte ihres Peinigers noch heute im Ohr. Das Martyrium, das eine Pensionistin ertragen musste, lässt sie bis heute nicht los. Es war das erste Adventwochenende, als der 76-Jährigen – wie berichtet – in Möllersdorf im Bezirk Baden auf einem Feldweg zwei Männer in einem Pkw auflauerten, sie verfolgten und dann in das Auto zerrten.
„Sie ist zunächst an dem Wagen vorbeigegangen. Da dort öfter Fahrzeuge von umliegenden Landwirten stehen, hat sie sich nichts gedacht. Dann hat sie gemerkt, dass jemand hinter ihr geht“, schildert Anwalt Raimund Schüller die ersten Minuten des Übergriffs. Er vertritt das Opfer aus dem Bezirk Baden.
Die Frau wurde in das Fahrzeug hineingedrückt und von einem der beiden Angreifer zum Oralverkehr gezwungen, während der andere sie festhielt. Danach habe sich ein Täter nackt ausgezogen und auf sie gelegt. Die Pensionistin rief laut um Hilfe. Passanten hörten ihre verzweifelten Schreie. Ein Täter hielt ihr zunächst noch den Mund zu, ließ dann aber von ihr ab. Als er das Blaulicht bemerkte, zog er sich blitzschnell an und flüchtete vor der alarmierten Polizeistreife. „Das war ihr Glück, so konnte noch Schlimmeres verhindert werden“, meint Schüller im Gespräch mit der „Krone“.
Täter raste mit Auto auf Opfer zu
Das Opfer selbst floh danach panisch aus dem Auto und lief davon. Daraufhin raste der andere Peiniger mit dem Fahrzeug geradewegs auf sie zu. „Wenn sie nicht weggesprungen wäre, hätte er sie erwischt“, ist sich der Anwalt aus Wien sicher. In Todesangst versteckte sich die Pensionistin in einem Bachbett. „Sie zitterte um ihr Leben“, erzählt Schüller.
Männer in Wiener Neustadt in U-Haft
Die Täter wurden im Rahmen einer Alarmfahndung gefasst und sitzen mittlerweile in der Justizanstalt Wiener Neustadt in U-Haft. Der Bosnier und sein Komplize aus Kroatien (21 und 29 Jahre alt) sollen unter Alkohol- und Drogeneinfluss gestanden haben.
Die seelischen Wunden beim Opfer sind aber noch lange nicht verheilt. Denn die Frau leidet seit der Vergewaltigung an einem massiven Trauma. Sobald sie auf der Straße geht, fühlt sie sich verfolgt. „Wir hoffen auf eine Verurteilung mit unbedingter Strafe – auch als abschreckendes Beispiel“, so Schüller. Eine Anklage wegen Vergewaltigung, Körperverletzung und Nötigung steht im Raum.
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