Die Spitzenpolitiker im Land sind nach dem Aus für die Koalitions-Verhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos schmallippig. Nur der interimistische SPÖ-Chef Peter Eder und KPÖ-Plus-Chef und Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl äußern sich ausführlich.
Das Aus der Koalitions-Verhandlungen in Wien hat die Salzburger Spitzenpolitik in den letzten Tagen der Weihnachtsferien auf dem falschen Fuß erwischt. Kaum jemand war für eine ausführliche Stellungnahme bereit.
ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer ließ etwa mitteilen: „Der Abbruch der Koalitionsverhandlungen ist angesichts der großen Herausforderungen, vor denen Österreich steht, bedauerlich. Nichtsdestotrotz gilt es mit Nachdruck an einer tragfähigen Regierung für Österreich zu arbeiten. Die Entwicklungen der nächsten Tage sind nun abzuwarten.“ Das ist das einzige ÖVP-Statement. Die möglichen Haslauer-Nachfolger Karoline Edtstadler und Stefan Schnöll äußern sich nicht zu den Geschehnissen.
Eder äußert Furcht vor „Diktat der Industrie“
Den ÖVP-Länderchefs wird in den nächsten Tagen eine entscheidende Rolle zukommen. Sie müssen Parteichef Karl Nehammer die Linie vorgeben oder zumindest dessen Pläne absegnen. Auch FPÖ-Chefin Marlene Svazek war erstaunlich wortkarg und wollte die jüngsten Entwicklungen nicht kommentieren. Während der laufenden Verhandlungen war das noch ganz anders, gleich dreimal richtete sie der Bundespolitik per Aussendung ihre Vorschläge aus.
Weniger Wortkarg präsentierte sich der neue SPÖ-Interimschef Peter Eder. Für ihn ist das Aus bedauerlich und er glaubt, dass Kompromisse möglich gewesen wären – so auch bei den Pensionen. „Nur mehr wirtschaftstreue Parteien in einer Regierung wären ein Problem, denn es darf nicht alles dem Diktat der Industrie unterworfen werden“, so Eder. Der Ausgleich durch die Sozialpartner ist für ihn klarerweise ein wichtiger Bestandteil.
KPÖ Plus und Grüne mit Kritik an den Neos
Kritik an den Neos kommt von der Salzburger KPÖ Plus: „Sie haben nicht einmal erklärt, was verhandelt worden ist und woran es scheiterte“, so Kay-Michael Dankl.
Grünen-Chefin Martina Berthold ließ das Verhandlungs-Aus unkommentiert. Ihr Stellvertreter Simon Heilig-Hofbauer sagt: „ÖVP, SPÖ und Neos sind den Österreichern Antworten schuldig.“ Und zwar warum man in monatelangen Verhandlungen nichts zustande gebracht habe. Neos-Landessprecherin Lisa Aldali sagt, ihre Partei wäre bereit gewesen Verantwortung zu übernehmen, zuletzt habe es aber mehr Rück- als Fortschritte in den Verhandlungen gegeben.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.