Widerstand bei Reform

Kuttin über Preisgeld-Thema: „Sehr unglücklich!“

Kärnten
04.01.2025 11:59

Finanziell im Hintertreffen! Die besten Skispringerinnen der Welt bewältigen die gleichen Schanzen wie die Herren – dennoch ist die Siegprämie bei den Mädels deutlich geringer. Der Zlaner Heinz Kuttin, der die deutschen Damen coacht, sieht die FIS in der Pflicht. Bei den Weltcup-Bewerben in Villach feiert er eine Premiere. Zudem stoßen die Pläne der FIS bezüglich der Zusammenlegung der Springen von Damen und Herren auf Widerstand.

Die Besten sind finanziell im Hintertreffen! Denn reich werden die Skisprung-Girls wahrlich nicht. So erhielt Selina Freitag für den Quali-Sieg in Garmisch Partenkirchen Duschgel, Shampoo und Handtücher. Bei den Herren gab’s umgerechnet 3205 Euro. „Das in Partenkirchen war meiner Meinung nach sehr unglücklich“, so der Zlaner Heinz Kuttin, Chefcoach der Deutschen. „Aber das muss die FIS vorschreiben. Sie sind die Besten der Welt, springen die gleichen Schanzen wie die Herren. Bei ihnen ist es geregelt, bei den Damen ist es freiwillig.“

Heinz Kuttin werkt seit April als Coach der deutschen Skispringerinnen. (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Heinz Kuttin werkt seit April als Coach der deutschen Skispringerinnen.

Auch beim Hauptbewerb ist der Unterschied groß: Während die Jungs pro Weltcupsieg knapp 14.000 Euro kassieren, gibt’s für die Girls 4509 €. Kurios: Ein Triumph im Mixed-Team ist lukrativer als ein Einzel-Weltcup-Erfolg. Dort warten 32.000 €, die auf vier Köpfe aufgeteilt werden.

Katharina Schmid reist mit dem gelben Trikot nach Villach an. (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Katharina Schmid reist mit dem gelben Trikot nach Villach an.

Kuttin-Premiere am Geburtstag
Aus sportlicher Sicht kommt es für Kuttin am Sonntag und am Montag zu einer Premiere. Erstmals gibt er als Weltcup-Trainer bei einem Bewerb in Villach – wo er von 1995 bis Mitte 2002 die Alpenarena leitete – das Freizeichen. Unabhängig vom Ergebnis seiner Schützlinge hat er auf jeden Fall einen Grund zum Feiern. Denn am Sonntag wird er 54 Jahre alt. Was er sich zu seinem Ehrentag wünscht? „G’sund bleiben! Sportlich gibt es da nichts, was ich gerne hätte. Die Mädels bereiten mir ohnehin tagtäglich eine Freude!“ Kein Wunder, sind sie heuer doch super in Form, gehören in Villach auch zu den Favoriten. Sieben Podestplätze gab es in der bisherigen Saison, darunter drei Siege. Zudem führt Katharina Schmid die Gesamtwertung an. . . 

Damen und Herren in einer gemeinsamen Serie
Widerstand bei der geplanten Zusammenlegung

Da gibt’s noch Gesprächsbedarf! Im Sommer kündigte FIS-Renndirektor Sandro Pertile (It) an, dass ab der Saison 2026/27 die Damen- und Herren-Springen zu einer gemeinsamen Serie vereint werden sollen. Auf grenzenlose Begeisterung stößt dieses Vorhaben nicht. „Damen und Herren gehören strikt getrennt. Ohne eine Trennung wird das nicht funktionieren, das ist auch keine Etablierung. Die Mädels verkommen so zu einer Randsportart. Du findest für eine Station ja auch keine zwei Sponsoren für zwei Events“, betont der Kärntner Landesskipräsident Dieter Mörtl. 

Kärntner Landesskipräsident Dieter Mörtl. (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Kärntner Landesskipräsident Dieter Mörtl.

Villach wäre bedroht
Bedroht wären bei einer Vereinigung der Damen- und der Herrenbewerbe auch einige Traditionsveranstaltungen. Wie zum Beispiel Villach, Hinzenbach oder Ljubno – wo im Vorjahr mit über 10.000 Fans ein neuer Rekord bei den Girls aufgestellt wurde.

Der ÖSV und Mario Stecher wollen Villach auch weiterhin im Weltcup-Kalender halten. (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Der ÖSV und Mario Stecher wollen Villach auch weiterhin im Weltcup-Kalender halten.

Der Grund? Weil es sich bei den Orten um Normalschanzen handelt. Bei den Herren befinden sich im Kalender nur mehr Groß- oder Flugschanzen. Mörtl: „Bei den Damen sollte man auf jeden Fall bei den Normalschanzen bleiben – die sind bei Olympia 2026 und 2030 sowie den Weltmeisterschaften bei beiden Geschlechtern geplant. Das ist zu den Obrigkeiten der FIS rund um Pertile scheinbar noch nicht vorgedrungen.“ 

ÖSV kämpft um die Bewerbe
Auch Mario Stecher, Sportdirektor des ÖSV, stellt klar: „Veranstaltungen wie jene in Hinzenbach oder Villach wollen wir auch über die Saison 2026/27 hinaus im Weltcup halten!“

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