Bei ihrem Besuch in Syrien wurde der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock der Handschlag durch den neuen Machthaber Ahmed al-Scharaa verweigert. Ihr französischer Amtskollege wurde dagegen höflich die Hand gereicht. Baerbock reagierte auf den Eklat: Sie habe gar keinen „gewöhnlichen Handschlag“ erwartet.
Baerbock war am Freitagmorgen mit dem französischen Außenminister Jean-Noel Barrot im Auftrag der EU überraschend nach Syrien gereist – vier Wochen nach dem Sturz des Diktators Baschar al-Assad. Bei der Begrüßung in der Hauptstadt Damaskus kam es zu dem Vorfall: Während Machthaber al-Scharaa Barrot die Hand reicht, nickt er Baebock einfach zu und legt sich die Hand aufs Herz.
In diesem Video ist die Begrüßung in Damaskus zu sehen:
Bereits bei ihrer Ankunft am Flughafen in Damaskus verweigerten Vertreter der islamistischen HTS-Miliz Baerbock den Handschlag und deuteten stattdessen eine Verbeugung an.
Praxis werde missbilligt
Von einer Journalistin auf den Vorfall angesprochen, spielte Baerbock diesen hinunter: „Schon als ich angereist war, war mir jedenfalls klar, dass es hier offensichtlich nicht gewöhnliche Handschläge geben wird“, erklärte die Grünen-Politikerin. Man habe den islamistischen Gastgebern jedoch verständlich gemacht, dass man diese Praxis nicht billige.
Sie erklärte, dass ihr Amtskollege zunächst auch nicht die Hand ausgestreckt habe, sondern diese im Bereich des Herzens gelegt hatte. Baerbock und Barrot hatten laut „Spiegel“ im Vorfeld vereinbart, dass keiner von beiden den Gastgebern die Hand geben werde. Erst als al-Scharaas ihm seine ausgestreckt habe, habe er diese kurz ergriffen. Der Handschlag der Männer wirkt auch etwas unbeholfen.
Bei dem Termin in Syrien sei auch die Bedeutung von Frauenrechten thematisiert worden und dass diese ein Gradmesser für Freiheit in einer Gesellschaft seien, erklärte Baerbock. Der Empfang fand im früheren Palast des gestürzten Langzeit-Machthabers al-Assad statt. Zuvor hatte Baerbock das ehemalige Foltergefängnis des früheren Regimes besucht.
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