Er spielte als Kind auf Brasiliens Straßen, kickte auf Tore aus Steinen, liebt die Kälte, erzielte im Herbst 55 Prozent aller Blau-Weiß-Tore, führt die Schützenliste an und will bis 42 spielen: Ronivaldo
Zuletzt urlaubte er mit der Familie daheim in Brasilien. „Aber mir macht auch die Kälte nichts aus! Meine Mitspieler sagen immer, ich bin gar kein echter Brasilianer, weil ich auch im Winter in kurzem Outfit trainiere“, grinst Ronivaldo.
„Wie ein sehr guter Wein“
Dessen Gegenspielern im Herbst das Lachen oft einfror, weil er vorm Tor eiskalt agierte: Elf Treffer bedeuten Rang eins in der Schützenliste für den Mann, der 55 Prozent aller Tore des FC Blau-Weiß Linz erzielte, den er wie kein anderer verkörpert. „Er steht auch für harte Arbeit, Einsatz, viel Laufarbeit. Und er ist wie ein sehr guter Wein – er wird im Laufe der Zeit immer besser“, sagen Geschäftsführer Peschek und Sportchef Schößwendter über den nur 1,74m großen, aber kopfballstarken Stürmer, der seinen ersten Ball einst als Fünfjähriger von seiner Tante erhielt.
„Fußballplätze hatten wir nicht, wir haben mitten auf einer öffentlichen Straße gespielt, die wir abgesperrt haben. Zwei Steine haben die Tore markiert“, erinnert sich ’Roni’, der über seine Schulzeit sagt: „Ich war nur selten dort, weil ich in einer Stofffabrik arbeiten und meine Familie unterstützen musste. Außerdem war Fußball wichtiger.“
Mit 13 trickste er sich in die Akademie: „Es gab ein Überangebot an Stürmern, da hab’ ich angegeben, dass ich im defensiven Mittelfeld oder rechts spiele – so war’s leichter reinzukommen.“
Nach Österreich kam er 2013: Kapfenberg, Austria (verletzungsbedingt ohne Einsatz), Lustenau, Innsbruck – und seit 2022 inklusive Stolperstart Blau-Weiß, wo der auch mit rot-weiß-rotem Pass ausgestattete 35-Jährige bald verlängern soll. Er sagt: „Ich will spielen, bis ich 42 bin – das meine ich ernst!“
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