Die australische Compagnie Gravity & Other Myths begeistert bei Cirque Noël in Graz auch mit der zweiten Produktion: „10.000 Hours“ ist eine humorvolle wie kunstvolle Ode an den menschlichen Willen.
Mit der Produktion „A Simple Space“ hat sich die australische Compagnie Gravity & Other Myths im Jahr 2017 bei Cirque Noël erstmals in Graz vorgestellt. Die tollkühnen Wettkämpfe der Kindheit (Wer kann besser Seilspringen? Wer kann weiter springen? Wer kann länger die Luft anhalten?) haben sie damals zu großer Zirkuskunst verarbeitet – und wurden dafür bejubelt.
Auch das Publikum darf mitmischen
Die neue Produktion, die sie aktuell bei Cirque Noël in Graz zeigen, wirkt wie eine große Schwester von „A Simple Space“. Erneut stellen die Artisten sich internen Wettkämpfen oder holen sich sogar Inputs für improvisierte Kunststücke aus dem Publikum. Erneut vermischen sie Humor und Tollerei mit hochkarätiger Artistik. Und erneut gibt ein Live-Schlagzeuger (Nick Martyn) den Takt vor.
Doch „10.000 Moments“ (Regie: Lachlan Binns & Darcy Grant) ist weit mehr als nur das. Die Produktion macht die vielen Stunden harter Arbeit sichtbar, die es dafür braucht, eben diese hochkarätige Artistik mit derartiger Leichtigkeit auf die Bühne zu bringen. Und so tickt im Hintergrund stets die digitale Uhr, zählt die Minuten und Momente herauf und herunter, die die Artisten für ihre Kunstfertigkeit abarbeiten müssen.
Nur wer bereit ist zu scheitern, kann triumphieren
Zwischen grandiose und perfekt durchchoreografierte Szenen, in denen die Artisten (Jacob Randell, Alyssa Moore, Lachlan Harper, Annalise Moore, Andre Augustus, Axl Osborne, Kyran Walton, Chase Levy) sich scheinbar mühelos übereinander stapeln, ineinander verkeilen und durch die Luft schleudern, mischen sich in „10.000 Hours“ auch Szenen, in denen sie (wie in einem öffentlichen Training) neue Tricks probieren und dabei auch Platz fürs Scheitern finden. Denn nur wer bereit ist zu scheitern, der kann auch triumphieren.
Das Resultat ist nicht nur, wie die Artisten selbst es beschreiben, ein „Liebesbrief an unseren Körper“, sondern auch eine humorvolle wie kunstvolle Ode an den menschlichen Willen. Standing Ovations bei der Grazer Premiere – zu sehen noch heute und morgen im Grazer Orpheum (leider bereits ausverkauft).
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