Infektionsalarm in einem Skigebiet in OÖ? Das klingt nicht gut, es seien nur Ischgl und Corona erwähnt. So schlimm ist es in Gosau freilich längst nicht, doch auch die Masern sind nicht zu unterschätzen. Eigentlich sollte diese Infektionskrankheit schon ausgerottet sein, doch leider feiert sie aufgrund von Impflücken wieder fröhliche Urständ. Dabei gibt es ein einfaches Gegenmittel, gratis noch dazu: nämlich Impfen.
Die Bezirkshauptmannschaft Gmunden mahnt, wie berichtet, all jene Personen, die am 27. Dezember in der Skiregion Gosau, Dachstein-West waren, zur Selbstkontrolle. Auch ein Besuch in einem Restaurant ist nachgewiesen. Der Erkrankte, der nichts von seiner Infektion wusste, war gegen 13 Uhr in der Sonnenalm auf der Zwieselalm.
2023 nur sechs Masernfälle
In Oberösterreich gab es 2023 nur sechs Masernfälle, im Vorjahr wurden aber bereits 128 Erkrankungen verzeichnet. Bundesweit gab es vor zwei Jahren 185 Fälle, im Vorjahr dann schon 590. „Die Masernimpfung ist gut verträglich, millionenfach erprobt und man kann sie jederzeit kostenlos auffrischen lassen“, rät Landessanitätsdirektor Georg Palmisano zum Eigenschutz. Besonders Babys sollten früh geimpft werden.
„Kein Licht am Ende“
Doch warum funktioniert die viel gepriesene Herdenimmunität, auf die sich impfkritische junge Eltern so gerne verlassen, zu wenig? „Das liegt daran, dass es dafür eine Impfabdeckung von 95 Prozent der Bevölkerung benötigt. Davon sind momentan weit entfernt und ich sehe auch kein Licht am Ende des Tunnels“, sagt Palmisano. In den Achtziger Jahren sei es noch ein Ziel der WHO gewesen, die Masern auszurotten …
Auch interessant: Impflücken gibt es nicht nur, weil dieser Schutz vor allem seit Corona in Misskredit geraten ist, sondern auch, weil jener Impfstoff, der früher gegen Masern angewandt worden war, teilweise seine Wirkung verloren hat. Dabei geht es allerdings um jene Altersgruppe, die in den Siebzigerjahren Kind war.
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