„Krone“-Leser helfen

Nahversorger in Not: „Die Flut hat uns gebrochen“

Niederösterreich
06.01.2025 17:48

30 Jahre lang versorgte die Familie Pfiel eine ganze Gemeinde in Niederösterreich mit regionalen Schmankerln, das Hochwasser im Vorjahr hat alles vernichtet. Ohne Hilfe von Spendern droht das finale Aus!

Eine grau-braune, tosenden Brühe wälzte sich während der verheerenden Regenfälle Mitte September 2024 durch das ganze Tullnerfeld (NÖ). Noch immer laufen Sanierungsarbeiten, einige Betroffene können nicht mehr zurück in ihre Häuser. Während die einen Feiertage bei Verwandten verbrachten, stehen die anderen nun endgültig vor dem Scherbenhaufen ihrer Existenz.

Bäche traten über die Ufer, der Betrieb soff ab
In Judenau haben sich beispielsweise beim Hochwasser Große und Kleine Tulln sowie der Abwasserkanal zu einem reißenden Strom vereint und zahlreiche Anwesen unter Wasser gesetzt. Am Härtesten traf es dabei wohl den letzten kleinen Nahversorger im Ort. Der Hofladen der Bauernfamilie Pfiel war 30 Jahre lang erste Anlaufstelle für Hacklerjause, Sonntagsbraten und Schmankerlplatten für Weihnachten, Silvester und andere Feiertage.

Seit dem Hochwasser stehen aber alle Räder still: „Die Flut hat uns fast alles genommen. Die Gemeinde reißt sich zwar einen Haxen aus, damit wir wieder auf die Beine kommen, aber der Schaden geht in die Hunderttausenden Euro“, erklärt Seniorchef Erich Pfiel beim Lokalaugenschein der „Krone“.

Mit Sandsäcken kämpfte man im vergangenen September gegen die Flutwelle an. Für den längstens geplanten Hochwasserschutz hat die Familie Pfiel übrigens Grund und Boden zur Verfügung gestellt, nur gebaut wurde dieser nie. (Bild: Imre Antal)
Mit Sandsäcken kämpfte man im vergangenen September gegen die Flutwelle an. Für den längstens geplanten Hochwasserschutz hat die Familie Pfiel übrigens Grund und Boden zur Verfügung gestellt, nur gebaut wurde dieser nie.
Stillleben der Vernichtung: Alle Geräte für die notwendige Fleischverarbeitung sind zerstört, Schaden: 350.000 Euro. (Bild: Imre Antal)
Stillleben der Vernichtung: Alle Geräte für die notwendige Fleischverarbeitung sind zerstört, Schaden: 350.000 Euro.
Im Hofladen herrschte täglich Hochbetrieb. Jetzt weinen Kunden und Nahversorger in Judenau bittere Tränen. Hilfe ist dringend notwendig, jeder Euro zählt. (Bild: Imre Antal)
Im Hofladen herrschte täglich Hochbetrieb. Jetzt weinen Kunden und Nahversorger in Judenau bittere Tränen. Hilfe ist dringend notwendig, jeder Euro zählt.

Kunden am Boden zerstört, von Hilfszahlungen bleibt nichts übrig
Hofladen, Fleischverarbeitungsräume und Heurigenlokal sind verwüstet, die Geräte kaputt und die Investitionskredite nagen an Börsel und Nerven. Zudem fielen auch rund 50.000 Euro Umsatz vom Weihnachtsgeschäft weg. „Viele Kunden stehen mit Tränen in den Augen vor der Tür. Wir würden ja gern wieder aufsperren, aber wir wissen nicht, wo wir anfangen sollen. Die Kraft neigt sich dem Ende zu“, sagt Chefin Sabine.

Von den Hilfszahlungen vom Land blieb nach einigen notwendigen Reparaturen de facto nichts mehr übrig. Das lange Warten auf den Härtefonds führt zu schlaflosen Nächten. Hoffnung besteht eigentlich nur noch auf dem Papier.

Die „Krone“ wird die schwer betroffenen Familie im Rahmen der Fluthilfe der Aktion „Krone-Leser helfen“ finanziell unterstützen. Wenn auch Sie helfen wollen, spenden Sie bitte: „Krone Leser helfen NÖ“, IBAN AT07 5300 0034 5592 4447 unter dem Kennwort „Familie Pfiel“.

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