Sicherheits-Check

Skifest am Bergisel: „Mehr Kontrollen erwartet“

Tirol
04.01.2025 17:00

Endlose Kolonnen pilgerten am Samstag auf den Bergisel. Die „Tiroler Krone“ mischte sich unter die Besucher und checkte die Sicherheit. Eine Gruppe konzerterfahrener junger Menschen hielt mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg. 

Ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept für den Bergisel, das jedes Jahr der aktuellen Bedrohungslage angepasst wird, soll Tragödien wie jene 1999 verhindern. Damals starben bei einer Massenpanik sieben junge Menschen.

„Das schwebt natürlich immer noch im Hinterkopf mit“, sagte Martin Franke, der gemeinsam mit Kerstin Schäffer den örtlichen Sicherheitsdienst leitet. 125 Securitys hatte die Innsbrucker Firma Modus 106 Service Group (vormals GFS) am Samstag im Einsatz. „Kontrolliert wurde immer schon sehr gründlich“, betonte Franke, „der Unterschied ist, dass die Leute in Sachen Sicherheit nun mehr sensibilisiert sind. Das zeigt sich zum Beispiel anhand der Körperkontrollen“.

Körperkontrollen an den fünf Eingängen. (Bild: Birbaumer Christof)
Körperkontrollen an den fünf Eingängen.

Schnellen Zu- und Abgang gewährleisten
Fünf Ein- und Ausgänge hat die Bergiselarena, in jedem Bereich befinden sich vier Schleusen, „damit keine Engstellen entstehen“, erläuterten die Sicherheitsexperten. Die Besucher nahmen die Kontrollen gelassen: „Wir wurden zwar zweimal kontrolliert, hätten uns beim Durchsuchen jedoch mehr Kontrollen erwartet, aber im Endeffekt ist es auch nicht anders als bei einem Konzert“, sagte eine Gruppe Vorarlberger. Die Securitys führten zwar Körperkontrollen durch und inspizierten Taschen, aber tragbare Scanner wie am Flughafen hatten sie nicht im Einsatz. „Zu kalt“, lautete eine inoffizielle Begründung. Ziel sei, den Zu- und Abstrom flüssig zu gestalten, „um Drängeln und Panik zu vermeiden“, fasst Franke zusammen.

Sophia, Luisa und Maximilian (v. li.) fühlten sich trotz des Gedränges sicher. (Bild: Birbaumer Christof)
Sophia, Luisa und Maximilian (v. li.) fühlten sich trotz des Gedränges sicher.

Gedränge beim Würstlstand und beim VIP-Bereich
Bis Mittag füllte sich das Stadion eher langsam, doch je näher der Starttermin rückte, desto mehr Menschen strömten in Kolonnen auf den Bergisel. Wer ein Würstel und ein Bier ergattern wollte, brauchte viel Geduld. Immer enger wurde es beim VIP-Sektor: Die Menschen standen zwei Stunden an. Schließlich öffnete die Polizei den benachbarten Sektor: „Eine gute Entscheidung des Einsatzkommandanten. Das ist schon irre eng alles“, sagte ein Besucher zur „Krone“.

Das Rote Kreuz, das mit 42 Einsatzkräften vor Ort war, hatte unweit der Ausgänge Stellung bezogen, Stürze und Kälte waren die Einsatzgründe. „Wir fühlen uns hier sicher“, sagten Sophia, Luisa und Maximilian aus Axams.

Wolfgang Ostheimer, stv. Stadtpolizeikommandant in Innsbruck, war Einsatz- Kommandant beim Bergiselspringen. (Bild: Neuner Philipp)
Wolfgang Ostheimer, stv. Stadtpolizeikommandant in Innsbruck, war Einsatz- Kommandant beim Bergiselspringen.
Videoüberwachung verstärkt
Die Polizei hatte alles im Blick

Bergisel-Einsatzkommandant Wolfgang Ostheimer spricht im „Krone“-Interview über die Neuerungen infolge einer geänderten Lage nach Magdeburg: 

„Krone“: Herr Ostheimer, wurde das Einsatzkonzept nach dem Anschlag in Magdeburg am 20. Dezember geändert?
Ostheimer: Wir haben ein paar Maßnahmen verstärkt, was aber nicht in Zusammenhang mit dem erwähnten Ereignis steht, sondern damit, dass wir jedes Jahr jede Veranstaltung neu beurteilen.

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Wir fühlen uns hier sicher.

Sophia, Luisa und Maxilimilian

Welche Maßnahmen waren in Bezug auf den Bergisel anders als vor einem Jahr?
Wir haben jetzt zwei behördliche Verordnungen, die uns vom operativen her sehr entgegenkommen. Das eine ist ein neuer Videoüberwachungsbereich, das heißt, wir können mitfilmen. Weiters neu ist eine Durchsuchungsanordnung, was bedeutet, dass auch wir kontrollieren können und nicht nur der Ordnerdienst, der im Endeffekt nur das Hausrecht exekutiert. Wir kontrollieren alles, was sicherheitspolizeilich anfällt. Das haben wir nicht bei jeder Veranstaltung. Bei der Videoüberwachung ist es so, dass diese im Sicherheitspolizeigesetz normiert ist. Wir können die Aufnahmen 48 Stunden aufbewahren.

War das die erste Videoüberwachung in diesem Umfang am Bergisel?
In diesem Umfang schon. Im Vorjahr hatte man auch Vorkehrungen getroffen, da ist es aber nicht in Richtung Terror gegangen, sondern da war es der Aktionismus vonseiten der Klimakleber, die ein Platzverbot hatten.

Es gab aber keine erhöhte Terrorwarnstufe?
Nein, die gab es nicht. Es gab keine Gefährdung, die höher gewesen wäre als im Vorjahr.

Wie viel Polizeibeamte waren im Einsatz?
Darüber geben wir keine Auskunft. Es waren aber uniformierte -, zivile und Sonderkräfte zur Drohnenabwehr im Einsatz. 

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