Notlandung in Graz

Obduktion: Flugbegleiter starb an Sauerstoffmangel

Steiermark
05.01.2025 10:26

Nachdem eine Maschine der Airline Swiss in Graz notlanden musste und ein Flugbegleiter starb, ist nun klar: Der 23-Jährige starb an Sauerstoffmangel. Sein Gehirn habe dabei einen massiven Schaden erlitten. Seine Atemschutzmaske ist weiter im Fokus von Ermittlungen – die betroffene Schutzmaske war in der Vergangenheit durch Mängel aufgefallen. 

Die Notlandung der Maschine, die von Bukarest nach Zürich unterwegs war, erfolgte am 23. Dezember, nachdem es eine starke Rauchentwicklung in der Kabine und im Cockpit gab – Triebwerksprobleme sollen die Ursache für das Gebrechen gewesen sein. Der Flugbegleiter soll bereits an Bord bewusstlos geworden sein. Nach einer Woche auf der Intensivstation starb der junge Schweizer am 30. Dezember. 

Sauerstoffmangel und Hirnschwellung
Die Grazer Staatsanwaltschaft leitete nach dem Todesfall Ermittlungen ein. „Die Leiche wurde am Freitag obduziert. Die vorläufige Todesursache lautet: hypoxischer Hirnschaden und Hirnödem“, erklärte Sprecher Hansjörg Bacher zu „Blick“. Der 23-Jährige habe einen schweren Sauerstoffmangel erlitten – wie genau es dazu kommen konnte, werde noch im Labor ausgewertet. 

Zudem sei bei der Obduktion ein für das Alter „extrem ausgeweitetes Herz“ aufgefallen und es gebe Hinweise, dass der Schweizer eine eitrige Bronchitis hatte. „Ob es einen Zusammenhang mit der Todesursache gibt, ist unklar“, führte Bacher aus. 

Eine Fluchthaube, die zur Schutzausrüstung der Flugbesatzung gehört.  (Bild: APA/Wikipedia/Slowking4 (CC BY-SA 3.0)
Eine Fluchthaube, die zur Schutzausrüstung der Flugbesatzung gehört. 

Probleme mit Schutzausrüstung bekannt
Auch die Schutzausrüstung ist im Fokus der Ermittlungen: „Wir gehen auch der Frage nach, welche Rolle die Atemschutzmaske gespielt hat, die der Flugbegleiter getragen hat.“ Probleme mit der Maske waren schon länger bekannt: Die Airline musste im Oktober 2023 einräumen, dass die Schutzausrüstung „teilweise fehlerhaft“ sei. Die Mängel betrafen Spezialmasken mit Sauerstoffgeneratoren für die Crew, „damit Atmen auch bei Rauchentwicklung in der Kabine möglich ist und sich die Besatzungsmitglieder ungehindert bewegen können“, hieß es. 

Crew bereit, in Graz auszusagen 
Die Staatsanwaltschaft in Graz ermittelt nun unter anderem in diesem Zusammenhang und wegen fahrlässiger Tötung sowie Körperverletzung. Die Airline helfe bei der Untersuchung: „Die Swiss kooperiert und hat uns über einen Anwalt in Wien zugesichert, dass die Crew bereit ist, nach Graz zu kommen, um vor Ort auszusagen“, so Bacher. In der Schweiz gebe es zwar bislang keine Strafuntersuchung, der Sprecher der Bundesanwaltschaft teilte der „SonntagsZeitung“ jedoch mit, dass man sich mit der österreichischen Behörde austausche.

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