Bei einem der letzten Abzweiger schoss sein Skoda Fabia auf Eis und Matsch gerade aus! Schrecksekunde für Michael Lengauer kurz vorm Ziel der 38. Jännerrallye, die der Mühlviertler aber - wie 2024 - trotzdem gewann und danach vom unbelohnten Helden des Schlusstags „geadelt“ wurde . . .
Schon nach dem zweiten Tag in Front raste der Lokführer aus Grünbach am Schlusstag der Jännerrallye bis zu seinem Ausrutscher auf der 19. und letzten Sonderprüfung wie auf Schienen dem erneuten Sieg entgegen.
Michael Lengauer hatte schon am Vormittag seinen Vorsprung auf Simon Wagner auf knapp 40 Sekunden verdoppelt, womit auch der Fehler so knapp vorm Ziel locker verkraftbar war. „Die Bedingungen waren so schwierig“, betonte der Skoda-Pilot aus dem BRR-Stall von Mundl Baumschlager und meinte über seinen Sieg: „Das Gefühl ist unbeschreiblich!“
Das Gefühl ist unbeschreiblich!
Michael Lengauer, Jännerrallye-Triumphator 2024 und 2025
Zumal die Leistung des rot-weiß-roten Rallye-Winterkönigs von der Konkurrenz nicht nur anerkannt, sondern sogar geadelt wurde. Allen voran von Hermann Neubauer! „Meiner Meinung ist der unschlagbar auf diesen Bedingungen“, sagte der Ford-Fiesta-Pilot und meinte sogar: „Der Bua ist echt ein Wahnsinn!“
Worte, die aus dem Mund jenes Mannes kamen, der zwar am Ende „nur“ Fünfter geworden ist, der aber am Schlusstag mit einem schier unglaublichen fahrerischen Husarenstück irgendwie sogar dem späteren Sieger die Show gestohlen hatte.
Wie schon am zweiten Tag hatte Neubauer nämlich eine Schneestange abgeräumt und diese die Windschutzscheibe des Ford-Fiesta zerstört.
Frontscheibe aus Rahmen getreten
Die der Ex-Staatsmeister im Ziel der 13. Sonderprüfung in Liebenau aus dem Rahmen des Autos trat, um danach ohne Frontscheibe die 10,4 Kilometer lange 14. Sonderprüfung in Windhaag in Angriff zu nehmen.
Ich hab´ mir ein Ei eingezwickt!
Hermann Neubauer im Auto zu Co-Pilot Bernhard Ettel
Bei eisigen Temperaturen, die durch den Fahrtwind noch um ein Vielfaches verstärkt wurden. Und trotzdem gelang Neubauer auf dieser SP sogar Bestzeit. „Brrrr, ist mir kalt – jetzt muss ich mich aufwärmen“, gestand er später lächelnd in der Servicezone in Freistadt. Während der zweifache Vater davor im Auto aber noch ein ganz anderes Problem erwähnte. Denn gegenüber seinem Beifahrer Bernhard Ettel hatte Neubauer zuvor via Bordfunk gejammert: „Ich hab´ mir ein Ei eingezwickt!“
Zum Brüllen – wenn auch gottlob nicht vor Schmerzen – dass von diesem mehr genitalen als nur genialen Malheur tausende Rallye-Fans live erfahren haben: Weil der Satz im Cockpit auch von der mit einem Mikro ausgestatteten Onboard-Kamera aufgefangen und somit im Livestream der Jännerrallye übertragen worden war. Und trotzdem sprach danach alles bald wieder nur nur von Neubauers Bestzeit in einem Boliden, dem im tiefsten Winter die Windschutzscheibe gefehlt hatte.
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