Der bisherige Generalsekretär Christian Stocker übernimmt den ÖVP-Chefsessel von Karl Nehammer – zumindest bis auf weiteres. Was eine potenzielle Zusammenarbeit mit Herbert Kickl angeht, zeigte sich Stocker, der den FPÖ-Chef zuvor scharf kritisiert hatte, deutlich milder.
Stocker dankte eingangs seinem Vorgänger Karl Nehammer für „dessen Verdienste, nicht nur um die Republik Österreich, sondern auch um die Volkspartei“. Die innenpolitischen Geschehnisse hätten sich zuletzt „zugespitzt und überschlagen“, so Stocker. Karl Nehammer habe sich intensiv um eine Regierungsbildung bemüht, doch diese Bemühungen seien mit dem gestrigen Tag geendet.
„Es geht nicht um Herbert Kickl oder meine Person“
Für ihn sei es „eine große Ehre und Freude, dass ich vom Bundesparteivorstand einstimmig zum geschäftsführenden Obmann bestellt wurde“, erklärte Stocker. Er werde diese Aufgabe mit großer Demut erfüllen, denn es gehe nun darum, „die Weichen für die Zukunft zu stellen“.
Anschließend ging Stocker auf das „heiße Eisen“ FPÖ ein: Er begrüße die Entscheidung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, die stimmenstärkste Partei nun doch mit der Regierungsbildung zu betrauen. „Es geht hier nicht um Herbert Kickl oder meine Person. Das Land braucht jetzt eine stabile Regierung“, betonte der designierte ÖVP-Chef.
Van der Bellen trifft FPÖ-Chef
Van der Bellen hatte zuvor angekündigt, Kickl am Freitagvormittag zu einem Gespräch zu treffen. Es wird erwartet, dass der Bundespräsident den FPÖ-Chef mit der Bildung einer Bundesregierung betrauen wird. Karl Nehammer hatte den Auftrag am Sonntag offiziell zurückgelegt, nachdem die Gespräche mit der SPÖ und den NEOS gescheitert waren.
Stocker sagte dazu, die ÖVP würde selbstverständlich eine Einladung der FPÖ zu Gesprächen annehmen. Ob er dauerhaft im Amt bleibt, ließ Stocker offen.
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