Drohung etc.
Gegen Magdeburg-Attentäter wurde zweimal ermittelt
In den beiden Jahren vor dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist der Verdächtige Taleb A. gleich in sieben Ermittlungsverfahren involviert gewesen. In fünf Fällen erstattete er selbst eine Anzeige, in zwei Fällen war er Beschuldigter (siehe Video oben).
In einem Fall hatte Taleb A. einen Rechtsanwalt, der ihn einst in einem Verfahren vertreten hatte, sowie dessen Familie und Kanzleimitarbeitende bedroht. Daraufhin wurde Anzeige gegen ihn erstattet, die Polizei suchte den Psychiater am 4. Oktober 2024 auf. Mit einer sogenannten Gefährderansprache will die Polizei signalisieren, dass sie einen potenziellen Straftäter im Blick hat. Dabei wird die betroffene Person aufgefordert, ein bestimmtes Verhalten zu unterlassen.
Wie berichtet, war der 50-jährige Taleb A. kurz vor Weihnachten mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Dabei wurden fünf Menschen getötet und knapp 300 Personen verletzt. Das Universitätskrankenhaus Magdeburg teilte inzwischen mit, dass alle Verletzten, die bei ihnen behandelt wurden, außer Lebensgefahr seien.
Gesundheitsunternehmen kennt Grund nicht
Der Mann aus Saudi-Arabien sitzt in Untersuchungshaft. Er war seit 2020 im Maßregelvollzug in Bernburg (Sachsen-Anhalt) als Stationsarzt tätig und arbeitete mit suchtkranken Straftäterinnen und Straftätern. Obwohl die Gefährdenansprache am Arbeitsplatz war, gab es zwischen dem Gesundheitsunternehmen Salus laut eigener Aussage keinen Austausch mit der Polizei. Der Grund für das Aufsuchen sei nicht mitgeteilt worden, hieß es.
Wenn es darum geht, Straftaten vorbeugend zu bekämpfen, darf die deutsche Polizei grundsätzlich personenbezogene Daten an Stellen übermitteln. Im Fall von Taleb A. wurde dazu kein Anlass gesehen. „Taleb A. hat seinen Dienstvorgesetzten keinen Anlass geboten, an seiner ärztlichen Qualifikation zu zweifeln“, meinte eine Salus-Sprecherin außerdem. Seine Kolleginnen und Kollegen sollen das laut Berichten jedoch gemacht haben.
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