Die Nervosität ist spürbar, bevor es in wenigen Stunden ins Finale der Vierschanzentournee geht. Vom Rennbüro über den Präsidenten und den Pistenmeister bis zum Auslauf-Chef arbeitet der Skiclub Bischofshofen auf Hochtouren. Und eines ist gewiss: Das Sprungstadion ist bereit für die große Österreicher-Show.
Stefan Kraft, Jan Hörl und Daniel Tschofenig: Sie stehen im Mittelpunkt, wenn es bei der Vierschanzentournee ins große Finale geht: Die drei Sprungkönige führen aktuell die Wertung an. Damit das letzte Tournee-Springen geregelt über die Bühne geht und die Athleten beste Wettkampfbedingungen haben, arbeiten rund 250 Freiwillige vom Skiclub Bischofshofen seit Tagen auf Hochtouren. Schließlich soll sich die Paul-Außerleitner-Schanze im Pongauer Eisenbahnerort im besten Licht für Springer und Fans präsentieren.
„Immer etwas ganz Besonderes“
Anita Wimmer etwa registriert im Rennbüro Athleten, Betreuer, Presse oder Funktionäre. Als Bischofshofenerin wünscht sie sich einen Sieg von Lokalheld Jan Hörl. „Ich glaube aber, es wird der Stefan Kraft mit seiner Routine machen. Das würde mich auch sehr freuen“, grinst die Mama eines Fahnenkindes und erzählt: „Wir sind schon nervös. Mein Sohn darf eine der Fahnen tragen. Und das Springen ist schon immer etwas ganz Besonderes für unseren Ort.“
Die Übersicht über die Eventorganisation hat Manfred Schützenhofer, Präsident des Skiclubs. Es sei immer eine Herausforderung, jedes Jahr anders und trotzdem würde alles immer klappen, spricht der Clubchef die Organisation an. „Jedes Jahr ist anders, es sind immer neue Dinge zu berücksichtigen, neue Reglements, der Schnee ist immer anders – kein Event ist gleich. Darum sind wir auch immer etwas nervös, aber wir haben ein Top-Team, auf das ich mich verlassen kann: Darum klappt alles immer perfekt.“ Sein Tipp: „Jan Hörl wird es machen, als Bischofshofener wäre das perfekt. Aber auch der Stefan Kraft wäre super, Hauptsache ein Pongauer.“
Seit 25 Jahren für die Piste verantwortlich
Eines dieser Team-Mitglieder ist Willi Hohenwallner. Der 61-Jährige ist für die Präparierung zuständig. Seit 27. Dezember arbeitet er mit seinem dreiköpfigen Team an der Schanze, der Piste und dem Auslauf. Auch er spürt immer wieder eine gewisse Nervosität: „Man weiß nie genau, wie es sich vom Schnee her entwickeln wird. Heuer ist es perfekt, es sind super Schneebedingungen. Die Schanze ist bereit.“
Seit 25 Jahren übernimmt „Willi“ Verantwortung für die Piste. Auch für ihn gilt: Jedes Jahr ist anders. Aber durch Erfahrung und Gespür bieten er und sein Team stets bestmögliche Pistenbedingungen.
„Keine Wellen, möglichst gerade Piste“
Damit die Sprungkönige ihren Sprung bestens beenden, sind zwei Skiclub-Helfer entscheidend: Roland Gawes und Arnold Pamminger präparieren den Auslauf. Hauptverantwortlich ist Roland Gawes, der seit 25 Jahren im Auslauf der Schanze den Schnee glatt „bügelt“. „Es dürfen keine Wellen sein, sondern es muss ein möglichst gerade Piste sein, damit die Springer sicher ausfahren können.“ Auch er spürt eine gewisse Nervosität: „Wir haben die Hauptverantwortung. Da ist man automatisch angespannt.“
Sein Kollege Arnold, seit 30 Jahren im Auslauf als Skiclub-Helfer dabei, sagt: „Bei mir hat die Nervosität gestern angefangen. Immer am 5. Jänner, vor dem Finaltag bin ich furchtbar nervös. Aber das verfliegt. Wir wissen ja genau, was zu tun ist, auch wenn der Schnee immer anders ist.“
Heuer seien die Bedingungen perfekt. Somit ist alles angerichtet für das große Finale. Ab 15 Uhr beginnt das Probespringen. Um 16.30 startet das erste K.O.-Duell im ersten Durchgang. Einlass ist für tausende Fans bereits ab 13 Uhr.
Die Stimmung wird bestens sein. Das Wetter ist ideal. Die Tournee wartet seit zehn Jahren auf einen Österreicher-Sieg. Mit dem Trio Stefan Kraft, Jan Hörl und Daniel Tschofenig haben drei Springer die Chance auf einen Heimtriumph: Spannender kann es nicht sein. Der Präsident rechnet mit einem vollen Haus. Kurzentschlossene können trotzdem noch mit Tickets rechnen.
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