Die Skispringer sind angesichts ihrer Erfolge bei der Vierschanzentournee in aller Mund. FIS-Renndirektor Sandro Pertile nutzte in Bischofshofen die Gunst der Stunde, um seine Pläne für die Zukunft der Sportart zu verraten. Zahlreichen Weltcuporten könnte es demnach an den Kragen gehen.
Sandro Pertile, Skisprung-Renndirektor für den Internationalen Skiverband, stellte beim Vierschanzentournee-Finale in Bischofshofen seine Pläne für die Zukunft des Sprungsports vor. Dabei sprach er über ...
... das Preisgeld der Frauen:
Wir sind uns der Lücke zwischen Damen und Herren bewusst und arbeiten daran, die Lücke zu schließen. Derzeit ist es aber nicht leicht, Damenbewerbe zu finanzieren. Wir wollen das weiter verbessern.
... die Entwicklung der Damen:
Seit dem letzten Frühjahr hat sich die FIS für eine neue Strategie entschieden. Das klare Ziel ist, dass wir die Damen und Herren so schnell wie möglich verbinden. Am Papier sind die Sachen immer leichter zu fixieren, manchmal braucht es Zeit. Die aktuelle Saison war schon lange geplant, wir arbeiten jetzt an der nächsten Saison. Unser Plan ist, dass wir beide Geschlechter ab 2026/27 zusammenführen.
... Folgen der Zusammenführung:
Eine signifikante Steigerung der Damenbewerbe ist erwünscht. Dazu ist auch ein neues Format möglich. Die Welt dreht sich immer schneller. Jetzt ist wohl die Zeit, haben wir die große Chance, über die Evolution unserer Formate nachzudenken. Ein heißes Thema sind die Normalschanzen. Wenn wir Männer und Frauen verbinden, liegt der Fokus auf Großschanzen. Es wird schwierig, Normalschanzen im Kalender zu behalten. Uns ist aber bewusst, dass diese notwendig sind für die jüngeren Generationen. Wir wollen daher etwas Innovatives für die Junioren erfinden und die Organisationen unterstützen.
... die Globalisierung des Sports:
Wir wollen globaler werden. Wenn wir auf dieser Ebene wachsen wollen, müssen wir in die großen Märkte wie die USA und China. Hoffentlich sind wir auch bald wieder in Russland.
... das Wegbrechen von Schanzen, wenn sie keine Weltcupveranstaltungen mehr bekommen:
Das ist ein wichtiges Thema für uns. Wir möchten für Normalschanzen was Neues bieten. Wenn man aber Damen und Herren fragt, ob sie lieber auf der Flug- oder dre K100-Schanze springen, erwarte ich, dass 90 Prozent der Athleten sagen, dass sie fliegen möchten. Größere Schanzen sind attraktiver. Mein Wunsch wäre eine Weltliga für unsere Junioren auf Normalschanzen.
... das Feedback der Ausrichter von Weltcups auf kleinen Schanzen wie Villach oder Hinzenbach:
Meine Kollegin Chika Yoshida hat mit allen Organisationskomitees gesprochen, dort ist die Info angekommen, dass wir Damen und Herren zusammenlegen. Wenn ich einen Weltcup verliere, bin ich natürlich nicht zufrieden. Wir müssen aber das internationale Bild betrachten. Manchmal muss man Entscheidungen treffen.
... mehr Unterhaltung bei Weltcupveranstaltungen:
Wir sind oft ein Nachtevent. In Zukunft könnten wir Lasershows planen. Musik ist dabei ein wichtiges Team. Wir hatten viele junge Zuschauer bei dieser Tournee, Skispringen bleibt attraktiv. Das ist ein Schlüsselfaktor für die Zukunft unseres Sports.
... Bewerbe in Rio oder Dubai:
Pertile zeigt ein dreiminütiges Video, in dem man sieht, wie eine mobile Schanze aufgebaut werden könnte. Dann sagt er: Was man sieht, ist ein Traum. Es dauert lange, um einen Traum zu verwirklichen. Wir sollten so eine Struktur evaluieren, um mit dem Sport um die Welt zu reisen. Wir sind so attraktiv, dass ich denke, wir können überall auf der Welt vertreten sein mit unserem schönen Sport.
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