Marco Marchetta. So nennt sich der Möchtegern-Mafioso und Gastronom auf Facebook. Es ist sehr wahrscheinlich nicht sein richtiger Name. Doch das dürfte italienische Medien und Politiker nicht interessieren. Sie bekämpfen ein Lokal, das es gar nicht mehr gibt, und toben sich auf einer "toten" Facebook-Seite aus.
"Anti-Mafia-Helden geschmäht"
Darum geht's: Der Lieferdienst "Don Panino" in der Seidengasse in Wien-Neubau verehrt auf seiner Speisekarte Symbolfiguren der Cosa Nostra und "grillt" Anti-Mafia-Helden. Das klingt dann so: "Panino Don Peppino – der großschnäuzige Sizilianer wurde bei einem Bombenattentat gebacken wie ein BBQ-Hähnchen."
Proteste führten schließlich dazu, dass sich Michele Anzaldi von der italienischen Mitte-links-Partei PD der Sache annahm: "Außenministerin Bonino sollte den österreichischen Botschafter zu einem klärenden Gespräch einberufen. Man darf aus geschäftlichen Gründen nicht das Gedenken an Anti-Mafia-Helden schmähen."
Zudem fordert eine Gruppe von in Wien lebenden Italienern zum Boykott des Lokals auf. Eine Unterschriftenaktion zur sofortigen Änderung der Karte wurde erst am Freitag gestartet - obwohl das "Don Panino" seit Jänner nicht mehr existiert.
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