Mehrere Oberösterreicher spielen im FPÖ-Poker für eine neue Regierung eine wichtige Rolle, sie kommen für Ministerämter infrage. Unterdessen ist der oberösterreichische ÖVP-Obmann und Landeshauptmann Thomas Stelzer bereit für Gespräche mit den Freiheitlichen.
Schon lange vor der Nationalratswahl im Herbst kursierte in der FPÖ eine Liste, auf der auch die Namen einiger Oberösterreicher zu finden waren. Wenn sich die Freiheitlichen mit der ÖVP auf eine Zusammenarbeit einigen, könnten sie also zum Zug kommen und höchste Ämter in der Bundesregierung bekleiden. Etwa die Linzerin Susanne Fürst, die als enge Vertraute von Parteiobmann Herbert Kickl gilt, oder der Schörflinger Apotheker Gerhard Kaniak, den viele als nächsten Gesundheitsminister sehen.
Hermann Brückl zog als Spitzenkandidat in die Wahl
Gute Chancen hätte auch Hermann Brückl, der bei der Wahl als OÖ-Spitzenkandidat für die FPÖ ins Rennen ging. Die Chefs der Freiheitlichen hielten sich am Montag mit Aussagen eher zurück. Von OÖ-Parteiobmann Manfred Haimbuchner war nur ganz generell zu erfahren: „Es ist völlig klar: Herbert Kickl ist unser Spitzenkandidat gewesen, er ist unser Kanzlerkandidat. Wir werden nicht über andere Personen diskutieren.“
Es ist ja nicht so, dass das ein Mädchenpensionat ist, sondern es haben sich ja beide Seiten einiges ausgetauscht. Wenn man guten Willens ist, gibt man sich einen Hand- schlag und sagt: Jetzt schauen wir, dass wir weiterkommen.
FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr
Bild: Krone KREATIV/FPÖ
Der einflussreiche FPÖ-Klubchef Herwig Mahr fordert Tempo bei den Verhandlungen und geht davon aus, dass eine Koalition mit der ÖVP zustande kommt.
In der ÖVP Oberösterreich selbst ist man insgeheim froh, dass der „rot-pinke Spuk“, wie ein prominenter Schwarzer die fehlgeschlagenen Verhandlungen nennt, vorbei ist. Landeshauptmann Thomas Stelzer, der sich für Christian Stocker als Nachfolger von Karl Nehammer ausgesprochen hat, sagt: „Ich war und bin gegen Neuwahlen. Denn diese würden das Land lähmen.“ Wenn die FPÖ die ÖVP zu Gesprächen einlade, stehe seine Partei bereit, ergänzt der Landeschef.
Übernimmt Holzleitner jetzt die Landes-SPÖ?
Das Ende der Koalitionsverhandlungen für die Roten könnte hingegen bei der Landes-SPÖ etwas in Bewegung bringen. Viele Genossen wünschen sich mit Eva-Maria Holzleitner eine Frau an der Spitze der Landespartei, die statt dem zurückgetretenen Michael Lindner auch als Landesrätin in die Landesregierung einziehen könnte.
Bis zuletzt stand die Welserin nicht zur Verfügung, weil für sie ein Posten in der Bundesregierung reserviert war. Jetzt werden die Karten neu gemischt und das Amt in Oberösterreich könnte für Holzleitner wieder attraktiv sein.
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