Das US-Verteidigungsministerium hat den chinesischen Tech-Giganten Tencent sowie den Batteriehersteller CATL als Unternehmen eingestuft, die mit dem chinesischen Militär verbunden sind. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Liste der in den USA tätigen chinesischen Militärunternehmen vor. China kritisierte die USA scharf und warf den Vereinigten Staaten „Unterdrückung“ vor.
China lehne „die unangemessene Unterdrückung chinesischer Unternehmen“ entschieden ab, erklärte Außenministeriumssprecher Guo Jiakun am Dienstag in Peking. „Wir drängen die US-Seite dazu, ihre falschen Praktiken unverzüglich zu ändern“, fügte er hinzu. Die USA verallgemeinerten das „Konzept der nationalen Sicherheit“ und schränkten damit die „hochwertige Entwicklung Chinas“ ein, klagte Guo. China werde „die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Rechte chinesischer Unternehmen entschlossen zu schützen“.
Tencent mit Sitz im südchinesischen Shenzhen existiert bereits seit 1998 und ist heute einer der führenden Technologiekonzerne des Landes. Tencent gehört etwa die Super-App WeChat. CATL stellt seinerseits mehr als ein Drittel der weltweit verkauften Batterien für Elektrofahrzeuge her, die etwa in Modellen von Mercedes-Benz, BMW, Volkswagen, Toyota, Honda und Hyundai eingesetzt werden.
Tencent und CATL sprechen von einem „Fehler“
Die Aufnahme von Tencent auf die US-Liste sei „eindeutig ein Fehler“, sagte ein Unternehmenssprecher. Tencent sei „kein militärisches Unternehmen oder Lieferant“. „Im Gegensatz zu Sanktionen oder Exportkontrollen hat diese Liste keine Auswirkungen auf unser Geschäft“, fuhr der Sprecher fort. „Wir werden jedoch mit dem Verteidigungsministerium zusammenarbeiten, um alle Missverständnisse auszuräumen.“
Auch CATL sprach von einem „Fehler“. Das Unternehmen sei nicht an Aktivitäten beteiligt, die mit dem Militär zusammenhingen, erklärte CATL.
Die Aufnahme auf die US-Liste hat keine direkten rechtlichen Konsequenzen für die Unternehmen, kann jedoch Auswirkungen auf ihren Ruf haben. Dort gelistete Unternehmen sind in der Vergangenheit bereits rechtlich gegen die Einstufung vorgegangen.
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