Schlechte Nachrichten aus der Wirtschaft nach den Weihnachtsferien. Die Tiroler Reisefirma Travel Europe ist insolvent, 116 Mitarbeiter sind betroffen. Das berichtete die Creditreform am Dienstagvormittag. Ziel sei es, das Unternehmen fortzuführen.
Die „Travel Europe Reiseveranstaltungs GmbH“ mit Sitz in Stans (Bezirk Schwaz) habe einen Eigenantrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Innsbruck eingebracht, berichtet Karl Quendler vom Österreichischen Verband Creditreform.
Passiva belaufen sich auf über 20 Mio. Euro
Es seien rund 1900 Gläubiger und 116 Dienstnehmer von der Insolvenz betroffen. Die Passiva bei Insolvenzeröffnung betrugen als Buchwert rund 25,9 Mio. Euro, als Liquiditätswert rund 23 Mio. Euro. 116 Dienstnehmer waren betroffen. Die Aktiva im Liquidationsfall wurden mit rund 3 Mio. Euro beziffert.
Die Schuldnerin beabsichtigt, das Unternehmen im Rahmen des Sanierungsverfahrens fortzuführen.
Gläubigerschutzverband Creditreform
Die „Travel Europe Reiseveranstaltungs GmbH“ wurde 1989 gegründet. Der Tätigkeitsbereich des Unternehmens liegt laut Creditreform in der Veranstaltung von Gruppenreisen. „Bei diesen Reisen handelt es sich überwiegend um kulturelle Rundreisen in Europa, die als geführte Gruppenreisen angeboten werden. Wesentliche Quellmärkte (Märkte der Kunden) der Antragstellerin sind Frankreich, Spanien und das Vereinigte Königreich. Wesentliche Zielmärkte (Destinationen) sind Kroatien, Portugal und Österreich“, so das Creditforum in einer Aussendung.
Die Schuldnerin beabsichtige, das Unternehmen im Rahmen des Sanierungsverfahrens fortzuführen. Offenbar gebe es bereits Gespräche mit einem „starken Partner aus der Reisebranche“.
„Multiple Krisen“ Grund für Pleite
Als Ursache für die Insolvenz wurde angegeben, dass die „multiplen Krisen“ der letzten Jahre – Covid-19, Ukraine-Krieg und Teuerung – die Reisebranche schwer getroffen hätten. „Trotz umfangreicher Gegenmaßnahmen und immer wieder positiver Tendenzen in den vergangenen Jahren zeigte sich zuletzt Ende Herbst 2024 im Rahmen einer Analyse der Ergebnisse des laufenden Geschäftsjahres, dass die Beantragung eines Sanierungsverfahrens unumgänglich sei“, berichtet Gläubigerschutzverband Creditreform.
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