Er sammelte kürzlich noch Spenden für seine Sportkarriere, schob Nachtschichten im Hotel und überraschte schließlich alle bei der Vierschanzentournee. Der steile Aufstieg des 23-jährigen Norwegers Benjamin Östvold …
Neben einer österreichischen Dominanz wie selten zuvor ging die Leistung von Benjamin Östvold fast unter. Der 23-Jährige arbeitete zuletzt in Nachtschichten im Hotel in der Nähe von Oslo. Außerdem sammelte er über eine Crowdfunding-Plattform Spenden, um seine Sportkarriere finanzieren zu können. Und die harte Arbeit hat sich gelohnt ...
Im Continental Cup, der zweithöchsten Wettkampfklasse im Skispringen, machte Östvold mit einem Sieg im chinesischen Zhangjiakou zum Saisonstart auf sich aufmerksam und stand zwei Wochen vor Tourneestart im finnischen Ruka als Dritter auf dem Podest. Erfolge, die ihn in den norwegischen Weltcup-Kader katapultierten. Und diese Chance nutzte er eindrucksvoll. Bei der Tournee-Generalprobe in Engelberg wurde er am Samstag 20. und am Sonntag Achter. Norwegens Nationaltrainer Magnus Brevig nominierte ihn daraufhin für die Vierschanzentournee.
„Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“
In Oberstdorf sprang Östvold auf Platz 13, in Garmisch-Partenkirchen auf Platz 18, in Innsbruck auf Platz 19 und in Bischofshofen auf Platz 6. Die gesamte Tournee beendete er als 13. und ließ damit Stars wie Karl Geiger oder Ryōyū Kobayashi hinter sich. Auch im nationalen Vergleich setzte er sich gegen prominente Namen wie Halvor Egner Granerud und Fredrik Villumstad durch. „Das ist verrückt, mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf. Ich war zunächst so verängstigt, als ich da oben saß und gehört habe, dass die Jungs 140 Meter gesprungen sind. Aber jetzt bin ich einfach nur glücklich“, sagte er dem norwegischen Sender NRK. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“
15.000 Euro Preisgeld verdient – Hotel-Job bleibt (noch)
Östvold muss nun keine Spenden mehr sammeln. Durch seine Erfolge in Engelberg und bei der Vierschanzentournee hat er umgerechnet mehr als 15.000 Euro verdient. „Das ist großartig. Dadurch kann ich mit mehr Zuversicht auf den Rest der Saison schauen“, strahlte Östvold. Seinen Job im Hotel hat er aber noch nicht gekündigt.„Für mich geht es direkt wieder zur Arbeit, wenn ich hier abreise“, sagte er lachend in Bischofshofen. „Das Geld brauche ich.“ Bleibt abzuwarten, wie Östvold bei den nächsten Bewerben abschneidet – und ob er dann auf den anstrengenden Job im Hotel verzichten kann.
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