Ungefähr 100 Geiseln werden nach israelischen Angaben noch von der Hamas im Gazastreifen festgehalten. Nur noch ein Teil von ihnen soll leben. Die Terrororganisation Hamas will auch tote Geiseln nutzen, um palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnisse freizupressen.
In der jüdischen Religion spielt die ordnungsgemäße Bestattung des gesamten Körpers eine wichtige Rolle, weswegen die israelische Regierung auch die Leichen der Geiseln zurückhaben will.
Unter den 96 verbliebenen Geiseln vom 7. Oktober 2023 sind 83 Männer, 13 Frauen und zwei Kinder unter fünf Jahren. Die meisten von ihnen sind Israelis, zehn sind Ausländerinnen und Ausländer – aus Thailand (acht Personen), Nepal (eine Person) und Tansania (ebenfalls eine Person). Unter den israelischen Geiseln sind auch einige Menschen mit deutscher, amerikanischer oder russischer Doppelstaatsbürgerschaft sowie der österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger und Familienvater Tal Shoham.
Zähe Gespräche zwischen Hamas und Israel
Die Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen und Freilassung der Geiseln verliefen zuletzt zäh. Zeichen der Hoffnung waren bisher immer wieder enttäuscht worden. Israels Regierung hat der Hamas jetzt eine Verzögerungstaktik vorgeworfen. „Sie wissen genau, wer am Leben ist und wer tot ist“, sagte Regierungssprecher David Mencer am Montag. Gaza sei außerdem ein „sehr kleiner Ort“, die Hamas wisse genau, wo die Geiseln seien.
Die Hamas sagte am Sonntag, in einer „ersten Phase“ 34 Geiseln an Israel übermitteln zu wollen – egal „ob tot oder lebendig“. Darunter seien Frauen, Kinder, ältere Menschen und Kranke. „Wir wissen, dass mehr als die Hälfte der Geiseln noch am Leben ist und sofortige Rehabilitation benötigt, während die Ermordeten für eine würdige Beerdigung nach Hause zurückgebracht werden müssen“, meinten die Angehörigen der Geiseln.
Blinken zuversichtlich
Derzeit laufen indirekte Verhandlungen zwischen Israels Regierung und der Hamas in Katar. Im Gegenzug für die Geiseln sollen verurteilte palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen freigelassen werden. Aus der Sicht von US-Außenminister Blinken stehen die Chancen auf ein Abkommen gut – auch wenn es womöglich nicht mehr während der Amtszeit von Präsident Joe Biden zustande kommen sollte. „Wenn wir es nicht in den nächsten zwei Wochen über die Ziellinie bringen, bin ich zuversichtlich, dass es irgendwann abgeschlossen sein wird, hoffentlich eher früher als später“, sagte er.
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