Nach Gewalttat
Paris: Anklage gegen Skinhead erhoben
Der Hauptverdächtige hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft gestanden, dem Studenten zwei Schläge versetzt zu haben. Für ihn und drei weitere Verdächtige wurde Untersuchungshaft beantragt.
Verbot von rechtsradikaler Gruppe gefordert
Premierminister Jean-Marc Ayrault ordnete wegen der Attacke ein Verfahren an, um die Gruppe "revolutionäre nationalistische Jugend" (Jeunesses nationalistes révolutionnaires) zu verbieten, die an dem tödlichen Angriff beteiligt gewesen sein soll. Der Anführer dieser Gruppe, Serge Ayoub, bestreitet jedoch jede Verstrickung in die Gewalttat.
Demos gegen rechte Gewalt
In Paris demonstrierten unterdessen am Samstag erneut mehrere Tausend Menschen gegen rechte Gewalt (siehe Bild). "Dies ist ein politischer Mord, und der Aufstieg der Rechtsradikalen ist eine Tatsache", sagte ein Mitglied der Aktionsgruppe der Antifaschisten, zu der auch der Getötete gehörte.
Rechtsextreme hatten den 18-Jährigen am Mittwoch in Paris so brutal zusammengeschlagen, dass er verstarb. Die mutmaßlichen Täter, das Opfer und dessen Begleiter waren sich "vermutlich rein zufällig" bei einem Lagerverkauf britischer Markenkleidung über den Weg gelaufen, sagte der Staatsanwalt. Dabei sollen die Antifaschisten ihre Gegner zuerst provoziert haben. "Die Nazis gehen einkaufen", sollen sie unter anderem laut Zeugen gesagt haben.
Wer genau die anschließende Schlägerei auf der Straße vor dem Geschäft begonnen hatte, blieb zunächst noch ungeklärt. Die Rechtsradikalen gaben an, sich nur verteidigt zu haben.
Politik reagierte empört auf die Tat
Politiker aller Parteien hatten mit Entsetzen und Empörung auf die Gewalttat reagiert. Präsident Francois Hollande sprach von einer "abscheulichen Tat". Tausende Menschen, darunter Anhänger der Sozialisten und Antifaschisten, waren bereits am Donnerstag in zahlreichen französischen Städten im Gedenken an den Toten auf die Straße gegangen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.