Kalt soll es in den nächsten Tagen in weiten Teilen Österreichs werden, teils bitterkalt. Da heißt es, im wahrsten Sinne des Wortes: warm anziehen!
Im übertragenen Sinn muss sich – das allerdings nicht nur jetzt im Winter – die ÖVP warm anziehen.
Das wurde bei Herbert Kickls Botschaft am Dienstag glasklar: Er will bei der Regierungsbildung schnell sein – und es dabei dem Juniorpartner ganz sicher nicht leicht machen.
Denn wer Österreich in die üble aktuelle Lage gebracht hat, stellte Kickl unmissverständlich klar: die von der ÖVP geführte Vorgängerregierung. Er sprach von „verspieltem Geld und Vertrauen“, von „an die Wand gefahren“, von „politischen Todsünden“, davon, dass „nach dem Niedergang der letzten Jahre“ nun ein „massiver Wiederaufbau“ nötig sei. Er, Kickl, sei von vielen gewarnt worden, ob man denn dieser ÖVP überhaupt vertrauen könne – die wollen doch die Blauen ausrutschen lassen.
Und Kickl vergaß auch nicht, darauf hinzuweisen, dass es ein klares Bewusstsein geben müsse, wer die Wahl gewonnen hat.
Nein, von einer koalitionären Liebesheirat sind FPÖ und ÖVP Lichtjahre entfernt, wie auch von einer Partnerschaft auf Augenhöhe. Kickl hat klargemacht, wer in dieser Beziehung der Herr im Haus sein wird. Das wird nicht lustig für die Türkis-Schwarzen.
Freilich muss man nicht viel Mitleid mit der ÖVP haben. Sie hat sich – mit tatkräftiger „Hilfe“ des Bundespräsidenten – selbst in diese fatale Verhandlungsposition manövriert.
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