Auf dem Kapitol in der US-Hauptstadt findet heute das Staatsbegräbnis für einen Präsidenten statt, den die meisten nur aus den Geschichtsbüchern kennen: Jimmy Carter (100) war der letzte Präsident, der die christliche Moral zum Leitfaden seiner Politik gemacht hatte.
An Carters Bahre steht morgen ein Mann, der genau das Gegenteil repräsentiert: Donald Trump wurde von der Mehrheit der Amerikaner gewählt, obwohl er als erster vorbestrafter Präsident in das Weiße Haus einzieht. Zwei Amerika – zwei Zeitalter.
Friedensnobelpreisträger Jimmy Carter war als Präsident umstritten und hatte erst in der zweiten Lebenshälfte als Ex-Präsident im unermüdlichen Einsatz für Frieden und Menschenrechte in der Welt die höchsten Anerkennungen erworben. Über seiner Präsidentschaft lag der Schatten der Geiselkrise um die US-Botschaft in Teheran mit dem Debakel des gescheiterten militärischen Befreiungsversuchs.
Um die Freilassung der 52 Botschaftsgeiseln hatten sich auch zwei Österreicher in Teheran vor Ort bemüht: Bundeskanzler Kreisky und UNO-Generalsekretär Waldheim, der dort beinahe gelyncht worden wäre. Waldheim stand mit Carter in engem Kontakt und schrieb später: „Sein Idealismus wurde durch manch harten Zusammenstoß mit der Realität erschüttert. Dennoch glaube ich, dass die Geschichte mit ihm viel freundlicher umgehen wird als seine Zeitgenossen.“
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