Novomatic steigt aus

Warum Tipico die Wett-Kette Admiral kauft

Wirtschaft
08.01.2025 16:49

Im heimischen Wettgeschäft werden die Karten nun ganz neu gemischt: Der Gumpoldskirchner Glücksspiel-Gigant Novomatic verkauft seine Wett-Kette Admiral mit 200 Standorten an die deutsche Tipico-Gruppe. Der Deal hat sich bereits abgezeichnet.

Schon vor Jahren beklagte Johann Graf, Eigentümer von Novomatic und Admiral, dass sein Geschäft in Österreich umsatzmäßig kaum bedeutend ist, ihm aber den Großteil seines Ärgers verursacht und am meisten Steuern kostet. Damals gab es Untersuchungen wegen der Besetzung eines Vorstandspostens bei den Casinos Austria, deren Miteigentümer für einige Jahre Novomatic war. Die Vorwürfe waren Absprachen mit der Regierung. 

„Mit Tipico verlässlichen Partner gefunden“
Nun ergab sich die Chance eines Teilrückzugs aus Österreich. Novomatic verkauft die heimischen Standorte der 1991 gegründeten Admiral an Tipico. „Wir wollen uns auf internationale Wachstumsmärkte fokussieren und die weitere globale Expansion vorantreiben. Mit Tipico haben wir einen hochprofessionellen und verlässlichen Partner gefunden“, begründet Novomatic-Vorstand Stefan Krenn den Deal. Es geht dabei um rund 200 Filialen mit 1500 Mitarbeitern. An 110 davon betreibt man Sportbars mit Gastronomie, an 150 Standorten stehen zudem Glücksspielautomaten, die Admiral aufgrund von Lizenzen einzelner Bundesländer betreiben darf.  Admiral ist dabei klar Marktführer in Österreich und auch bekannt als Sponsor der Fußball-Bundesliga. Der Vertrag ist unterschrieben, die Genehmigungen der Behörden fehlen noch. 

Diese sind auch notwendig, da Tipico seinerseits mit etwa 50 Prozent Marktanteil Nummer eins bei Sportwetten in Deutschland ist. Dort und bei uns betreibt man zusammen rund 1300 Wettshops. Glücksspiele bietet Tipico über eine Lizenz aus Malta an. Insgesamt ist die seit einigen Jahren dem Investmentfonds CVC gehörende Gruppe in sieben Ländern tätig. Nun will man die führende Rolle im deutschsprachigen Raum ausbauen und die Stellung in Österreich stärken, freut sich Tipico-Vorstandschef Axel Hefer über den Coup. Offen ist noch, ob alle Admiral-Filialen sowie der Name bleiben werden.

Novomatic-Gründer Johann Graf: Lieber Konzentration auf internationale Wachstumsmärkte (Bild: APA/picturedesk.com//Verlagsgruppe News/Ricardo Herrgott, APA/Robert Jäger, Krone KREATIV)
Novomatic-Gründer Johann Graf: Lieber Konzentration auf internationale Wachstumsmärkte

Weltweit führender Entwickler von Glücksspielautomaten
Für Novomatic ist der Ausstieg keine so große Sache. Weltweit ist der im niederösterreichischen Gumpoldskirchen sitzende Konzern führender Entwickler von Glücksspielautomaten sowie Spiele-Software für 120 Länder und betreibt weltweit mit 25.000 Beschäftigten selbst 2200 Spielstätten. Der Umsatz erreichte 2023 bereits 3,2 Milliarden Euro. Admiral steuerte dazu nur einen Bruchteil bei. Der medienscheue Noch-Eigentümer Johann Graf wird es ohnehin verschmerzen, ist er doch mit geschätzten 5,7 Milliarden Euro Vermögen längst unter den wohlhabendsten Österreichern.

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