Ungenutzte Gastgärten illegal als Lagerstätte verwendet – so lautet die Kritik von drei Bezirksvorstehern. Jetzt folgt eine Einladung ins Rathaus.
Seit Corona dürfen Lokale auch im Winter ihre Schanigärten öffnen. Die Maßnahme sollte durch die schwierige Zeit helfen. Die Auflagen dafür sind hoch: Unter anderem muss der Gastgarten im öffentlichen Raum immer für Kunden offenstehen – auf keinen Fall als billiger Lagerraum zweckentfremdet werden. Geht es nach den Bezirksvorstehern der City, der Josefstadt und Neubau, hat sich in den vergangenen Monaten hier jedoch ein Schlendrian eingeschlichen.
Kritik an schwarzen Gastro-Schafen
City-Bezirkschef Markus Figl (ÖVP): „Wenn man mit offenen Augen durch die Stadt geht, sieht man, dass die Gastgärten vielfach als Lagerfläche genutzt werden.“ In dieselbe Kerbe schlägt auch Josefstadt-Bezirkschef Martin Fabisch (Grüne): „Schanigärten können vor allem im Sommer eine Bereicherung sein und das Viertel beleben. Wenn öffentlicher Raum als billige Lagerfläche missbraucht wird, läuft etwas falsch.“
Und Neubaus Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) führt auch den stadtplanerischen Aspekt an: „Im öffentlichen Raum ist eine zunehmende Verhüttelung zu beobachten. Teilweise wurden ganze, eingehauste, vorgelagerte Wintergärten geschaffen, die nichts mehr mit einem Schanigarten zu tun haben.“
Die konsequente Durchsetzung der Regeln ist unerlässlich, um die bestmögliche Nutzung des öffentlichen Raums für alle Menschen in unserer Stadt zu sichern.
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ)
Anträge in den Bezirken einstimmig angenommen
Alle drei Bezirke sprechen sich nun für rigorose Kontrollen aus. Entsprechende Anträge wurden einstimmig in den Bezirksparlamenten beschlossen. Auch im Rathaus hat man die Kritik vernommen und die drei Wortführer nun vorgeladen.
Stadtchef schaltet sich jetzt ein
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat die Causa zur Chefsache erklärt: „Als Bürgermeister nehme ich die Anliegen der Bezirke immer sehr ernst. Deshalb habe ich die Bezirksvorsteher zu mir eingeladen, um eine Lösung zu finden, die den öffentlichen Raum schützt und die Stadt belebt. Die konsequente Durchsetzung der Regeln ist unerlässlich, um die bestmögliche Nutzung des öffentlichen Raums für alle Menschen in unserer Stadt zu sichern.“
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