Nach Flucht aus UKH

Wo ist Salzburgs Spital-Sträfling bloß hin?

Salzburg
09.01.2025 06:00

Von ihm fehlt immer noch jede Spur: Wie berichtet, entwischte ein Kosovare bei einer Untersuchung im Salzburger Unfallkrankenhaus. Eigentlich sitzt der Mann in Untersuchungshaft. Bislang gelang erst einmal einem Häftling die Flucht aus der Justizanstalt Puch-Urstein. 

Wo ist er bloß? Wie konnte er so rasch untertauchen? Diese Fragen beschäftigen die Ermittler auch knapp zwei Tage später. Wie berichtet, entwischte am Dienstag ein Häftling (25) während einer Röntgen-Untersuchung im Salzburger Unfallkrankenhaus. Der Kosovare nutzte die Gunst der Stunde und konnte nach kurzer Verfolgungsjagd seine Justizwachebeamten abschütteln.

„Die Fahndung läuft weiter“, heißt es unisono von der Polizei der Justizanstalt Puch-Urstein. Eigentlich sitzt der Mann in Untersuchungshaft – wegen mehrerer Eigentumsdelikte. Er wird grundsätzlich als „nicht gefährlich“ eingeschätzt.

Der Kosovare entwischte während einer Untersuchung im Unfallkrankenhaus (Bild: Tröster Andreas)
Der Kosovare entwischte während einer Untersuchung im Unfallkrankenhaus

„Fälle wie dieser sind höchst selten“, sagt dazu Chefinspektor Johannes Ebner von der Justizanstalt Puch-Urstein. Seit dem Jahr 2020 kam es laut Daten des Justizministeriums in Salzburg zu einem Gefängnisausbruch sowie zu drei sogenannten Entweichungen. Was damit gemeint ist? Diese passieren, wenn Insassen – wie im jetzigen Fall – zu Untersuchungen in ein externes Spital gebracht werden müssen oder außerhalb der Gefängnismauern arbeiten.

Ein Blick ins „Krone“-Archiv zeigt eindrücklich: Ausgebüxte Sträflinge schafften es immer wieder in die Schlagzeilen.

  • Im Jahr 2019 entwischte ein Häftling auf Freigang. Die Polizei konnte den Pongau schließlich in einem Salzburger Hotel stellen.
  • In einer Wohnung in Salzburg-Taxham fand man im Juni 2017 die verweste Leiche eines Mannes. Dringend tatverdächtig war ein Häftling auf Freigang – er war mit dem Toten befreundet.
  • Ein Marokkaner flüchtete im Jahr 2012 ebenfalls aus dem Salzburger Unfallkrankenhaus. Der Mann trug noch Handschellen, als er sich von seinen Bewachern losriss und losrannte.
  • Einem mutmaßlichen Vergewaltiger und Räuber gelang im Jahr 2012 die Flucht aus der Christian-Doppler-Klinik.
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