Ukraine-Krieg
Viele Tote nach russischem Gleitbombenangriff
Bei einem russischen Gleitbombenangriff sind am Mittwoch in der südostukrainischen Großstadt Saporischschja mindestens 13 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Ziel dürfte ein Industriegebäude gewesen sein.
„Es gibt nichts Brutaleres als Bomben auf eine Stadt, wenn man weiß, dass gewöhnliche Zivilisten darunter leiden werden“, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram. Die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen verläuft etwa 30 Kilometer südlich der Großstadt. Gleitbomben werden von russischen Kampfjets noch über russisch kontrolliertem Gebiet abgeworfen und dann ins Ziel gelenkt. Für die angegriffenen Städte oder Militärstellungen gibt es kaum eine Abwehrmöglichkeit.
In der Nacht zuvor hatte es gegenseitige Drohnenangriffe gegeben. Die Ukraine nahm dabei einen wichtigen Militärstandort in Russland, Hunderte Kilometer von der Grenze ins Visier. Die beiden Nachbarstädte Engels und Saratow an der Wolga seien in der Nacht auf Mittwoch Ziel eines „Massenangriffs mit Drohnen“ gewesen, teilte Regionalgouverneur Roman Bussargin mit. Bussargin schrieb bei Telegram, dass herabstürzende Trümmerteile eine Industrieanlage in Engels getroffen hätten. Infolge des Drohnenangriffs sei ein Feuer in dem Unternehmen ausgebrochen.
Ukrainischer Angriff auf wichtiges Öl-Depot
Später gab Bussargin die Ausrufung des Notstand in Engels bekannt. Bei der Bekämpfung der Brände seien zwei Feuerwehrleute ums Leben gekommen. Bussargin sprach von einer Industrieanlage, die getroffen worden sei, ohne Einzelheiten zu nennen. Die Ukraine nannte als Ziel des Angriffs ein Öl-Depot, das russische Atombomber versorge.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor fast drei Jahren sind in der Ukraine nach UNO-Angaben mehr als 12.300 Zivilisten getötet worden. In den vergangenen Monaten seien die Opferzahlen insbesondere durch den verstärkten Einsatz von Drohnen, Raketen mit längerer Reichweite und Gleitbomben gestiegen, sagte die stellvertretende Hochkommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Nada Al-Nashif, am Mittwoch. Sie bezog sich dabei auf Entwicklungen seit September.
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