Die Aktion für den Ex-Geheimdienstmitarbeiter, der Informationen zu Überwachungsprogrammen der Regierung an Medien weitergegeben hatte (siehe Infobox), wurde auf der Internetseite des Weißen Hauses gestartet. Das Weiße Haus beantwortet alle Gesuche, die innerhalb von 30 Tagen 100.000 Unterschriften erreichen.
Die couragierte Enthüllung nicht nur jener brisanten Dokumente, die nun die NSA und auch die Regierung unter Präsident Barack Obama in Bedrängnis bringen, sondern auch die Enthüllung seiner Identität werten viele als Heldentat. So wächst die Zahl an Unterstützungsseiten auf Facebook stetig an. Auf Twitter seien bereits mehr als zwei Millionen Kurznachrichten zu Snowden gezählt worden, berichtete der US-Sender CNN am Montag.
Globale Debatte: Held oder Verräter?
Aber es gibt auch Menschen, die die Aktivitäten des 29-Jährigen nicht befürworten. Sie ziehen für ihre Argumentation vor allem die frischen emotionalen Eindrücke des Doppelanschlags auf den Bostoner Marathon heran und betonen, dass es im Sinne der nationalen Sicherheit notwendig sei, auf Bereiche der persönlichen Freiheit zu verzichten. Die Debatte findet nicht nur in den USA, sondern global statt.
Die US-Regierung prüft unterdessen auf Ersuchen der NSA, ob und welchen Schaden die Enthüllungen Snowdens, der derzeit in Hongkong weilt, für die nationale Sicherheit angerichtet haben. Der Republikaner Peter King, Mitglied im Geheimdienstausschuss des Abgeordnetenhauses, forderte bereits, erste Schritte für eine Überstellung des 29-Jährigen in die USA einzuleiten. Er rief außerdem zu einer "Strafverfolgung mit der vollen Härte des Gesetzes" auf, sollten die anlaufenden Ermittlungen Snowden als Informanten bestätigen. Eine offizielle Stellungnahme der Regierung zur Causa Snowden gibt es bis dato nicht.
Obama verteidigt Überwachungsprogramme
Zu den geheimen Überwachungsprogrammen hatte Obama bereits am Freitag betont, dass die Programme vom Kongress gebilligt und seit 2006 mit überparteilicher Zustimmung wiederholt erneuert worden seien. Dabei hätten "eine Reihe von Schutzmaßnahmen" für die Bürgerrechte gegolten. Die Gerichte und die zuständigen Ausschüsse im Kongress seien über die Aktivitäten der Geheimdienste ständig auf dem Laufenden gehalten worden, so Obama.
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