Verheerende Brände haben im Großraum Los Angeles eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Erste Todesopfer wurden mittlerweile bestätigt, die Dunkelziffer dürfte hoch sein. Der designierte US-Präsident Donald Trump bläst nun zum Angriff auf den demokratischen Gouverneur.
Laut US-Medien handelt es sich schon jetzt um eine der schlimmsten Feuerkatastrophen der Stadtgeschichte von Los Angeles. Mehr als 130.000 Menschen sind auf der Flucht, was zu massiven Staus führt. Ein Anrainer berichtete dem Sender CNN von „chaotischen Szenen“. Österreicher vor Ort sprachen gegenüber der „Krone“ von einem „Feuer einer neuen Dimension“.
„Wir setzen alle verfügbaren Ressourcen für die Bekämpfung dieser Brände ein“, teilte der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, mit. Sein Bundesstaat lasse nichts unversucht, um Anrainer zu schützen.
Newsom befürchtet einen Anstieg der Opfer. Im Interview mit CNN sprach er von „völliger Zerstörung“ und erinnerte an das tödliche Inferno in Paradise, einer Ortschaft in Nordkalifornien. Diese war im November 2018 vom „Camp Fire“ fast völlig zerstört worden, 85 Menschen starben damals, Zehntausende wurden obdachlos.
Trump geht in die Offensive
Donald Trump hat den kalifornischen Gouverneur für das Ausmaß der verheerenden Waldbrände in der Metropole Los Angeles verantwortlich gemacht. Konkret kritisierte der Republikaner auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social Wassersparmaßnahmen Newsoms und warf ihm vor, dass ihm die Menschen in dem US-Bundesstaat egal seien.
„Jetzt wird der ultimative Preis dafür gezahlt. Ich werde verlangen, dass dieser inkompetente Gouverneur schönes, sauberes, frisches Wasser nach Kalifornien fließen lässt!“, schrieb Trump. Newsom trage die Verantwortung für die Situation.
Trump hat in der Vergangenheit schon häufiger gegen den prominenten Demokraten Newsom ausgeteilt und dessen Politik als radikal bezeichnet. Die Wasserpolitik in Kalifornien wird seit Jahren heftig diskutiert. Newsom hat sich für Umweltauflagen ausgesprochen, die den Wassertransfer in bestimmten Regionen begrenzen, um bedrohte Arten zu schützen.
Kritiker werfen Newsom vor, dadurch landwirtschaftliche Betriebe und den Brandschutz zu gefährden. Fachleute betonen jedoch, dass Faktoren wie durch die Klimakrise bedingte Dürre, starke Winde und Waldmanagement eine größere Rolle bei der Entstehung und Intensität von Waldbränden spielen.
Newsom widerrum wollte Trumps Kritik nicht auf sich sitzen lassen (siehe Tweet oben). Er warf dem Republikaner vor, Öl ins Feuer zu gießen. „Dieser Kerl will politisieren. Ich habe unzählige Gedanken dazu, werde sie aber nicht sagen.“ Kalifornien mobilisiere zusätzliche Wassertankwagen, um den Kampf gegen diese beispiellosen Brände in Los Angeles zu unterstützen.
Wasserversorgung steht auf der Kippe
Der enorme Wasserbedarf der aktuellen Löscharbeiten führte zeitweilig zu leeren Wassertanks im Stadtteil Pacific Palisades, wo das Inferno besonders wütet. Alle drei Tanks in dem Gebiet mit einem Fassungsvermögen von jeweils einer Million Gallonen (knapp 3,8 Millionen Liter) seien am Mittwoch in der Früh (Ortszeit) leer gewesen und hätten zu einem niedrigeren Wasserdruck bei den dortigen Hydranten geführt.
Betroffen gewesen sei höher gelegenes Gebiet, sagte US-Medienberichten zufolge die Chefingenieurin der Wasser- und Strombehörde von Los Angeles, Janisse Quiñones. In einer Stellungnahme im Fernsehen betonte Quiñones später, dass Wasser weiterhin fließe. Man habe sofort Notfallpläne aktiviert und Wassertankwagen eingesetzt.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.