Aus nach 30 Jahren

Beim „kleinen Griechen“ gehen die Lichter aus

Oberösterreich
09.01.2025 12:00

Wels verliert schon bald ein Kult-Restaurant. Alexander Sigiridis serviert am 18. Jänner zum letzten Mal seinen Gästen Gyros, Souvlaki und Moussaka.  1995 übernahm er das Lokal, führte es mit viel Leidenschaft. Auch wegen gesundheitlicher Bedenken will es der 63-Jährige nun ruhiger angehen lassen.

Mit einer „Neujahrs-Nachricht“ meldete sich Alexander Sigiridis auf seiner Facebook-Seite zu Wort. Auf die Neuigkeiten hätten viele Stammgäste des „Kleinen Griechen“ aber liebend gerne verzichten können. Der Gastronom kündigte die Schließung des Kult-Restaurants in der Welser Fabrikstraße an. „Am 18. Jänner ist der letzte Tag“, teilte er seinen Gästen und Freunden mit. Knapp 30 Jahre war das Lokal der Inbegriff griechischer Gastfreundlichkeit, gepaart mit köstlichen Speisen und Getränken aus dem Süden Europas.

Wie es mit dem Lokal im Welser Stadtzentrum weitergeht, ist derzeit völlig unklar. (Bild: Markus Wenzel)
Wie es mit dem Lokal im Welser Stadtzentrum weitergeht, ist derzeit völlig unklar.

„Die wirtschaftliche Lage ist alles andere als rosig. Die Gäste werden leider immer weniger. Aufgrund meiner gesundheitlichen Vorgeschichte will ich auch nichts riskieren“, erzählt der 63-Jährige. 2021 erlitt er einen Schlaganfall. Nach kurzer Pause kehrte er aber wieder in sein Lokal zurück. „Ich wollte nie Mitleid und will es jetzt auch nicht“, will es der Vierfach-Opa nun ruhiger angehen und viel rasten. „In Griechenland sagt man, ich werde jetzt schlafen wie ein Mulli“, so Sigiridis.

Nach vier Jahrzehnten in der Gastronomie ist definitiv die Zeit gekommen, endlich auf Sparflamme zu kochen und das Leben zu genießen. Natürlich will der Gastronom auch seine zwei Lieblingsinseln Ikaria und Kreta besuchen. Eine Rückkehr nach Griechenland schließt er aber aus, er bleibt im Bezirk Vöcklabruck daheim. Wels wird aber in seinem Herzen immer einen besonderen Platz behalten.

Lokal mit Gattin geführt
Nach einigen Jahren in Deutschland verschlug es ihn 1995 nach Wels. Bei der Suche nach einem Lokal wurde er auf das kleine Restaurant – daher auch der Name – in der Nähe des Messegeländes aufmerksam. Mit seiner herzlichen Art machte er sich gemeinsam mit seiner Frau Maria auf Anhieb viele Freunde. 

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