Nach Anschlussdrohung

Blinken: „Grönland-Debatte ist Zeitverschwendung“

Außenpolitik
09.01.2025 12:22

US-Außenminister Antony Blinken hat bei einem Besuch in Paris die von Donald Trump geäußerten Anschlussdrohungen mit Blick auf Grönland heruntergespielt. „Es ist keine gute Idee. Aber noch wichtiger: Es wird nicht geschehen“, sagte er am Mittwoch (siehe Video oben). „Deswegen sollten wir keine Zeit damit verschwenden, weiter darüber zu reden.“

„Wir sind stärker, wir sind effektiver und wir erzielen bessere Ergebnisse, wenn wir eng mit unseren Verbündeten zusammenarbeiten und nichts sagen oder tun, was sie vielleicht von uns entfremden. Die (von Trump ventilierte, Idee, Anm.), die zu Grönland geäußert wurde, ist offensichtlich keine gute. Aber noch wichtiger ist vielleicht, dass es offensichtlich auch eine Idee ist, die nicht in die Tat umgesetzt werden wird. Wir sollten also wahrscheinlich keine Zeit damit verschwenden, weiter darüber zu reden“, erklärte der scheidende US-Außenminister in Paris.

Trump hatte bei einer Pressekonferenz am Dienstag angedeutet, er wolle den Panama-Kanal und Grönland in die USA eingliedern. Auf die Frage eines Journalisten, ob er militärische Gewalt bei seinem außenpolitischen Vorhaben ausschließen könne, sagte der designierte US-Präsident: „Ich werde mich nicht darauf festlegen, nein. Es könnte sein, dass man etwas tun muss.“

Antony Blinken (Bild) hat bei seinem Besuch in Paris die von Donald Trump geäußerten Anschlussdrohungen mit Blick auf Grönland heruntergespielt. (Bild: AFP)
Antony Blinken (Bild) hat bei seinem Besuch in Paris die von Donald Trump geäußerten Anschlussdrohungen mit Blick auf Grönland heruntergespielt.

Scholz weist Trumps Gelüste scharf zurück
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Gelüste Trumps auf Grönland am Mittwoch in scharfen Worten zurückgewiesen. „Das Prinzip der Unverletzlichkeit von Grenzen gilt für jedes Land – egal ob es im Osten von uns liegt oder im Westen“, sagte er – in klarer Anspielung auf den russischen Aggressionskrieg gegen die Ukraine – in Berlin.

„Daran muss sich jeder Staat halten – egal ob es ein kleines Land ist oder ein sehr mächtiger Staat“, so Scholz, der berichtete, dass er mit europäischen Kollegen über die Frage gesprochen habe. Dabei sei „ein gewisses Unverständnis deutlich geworden, was aktuelle Äußerungen aus den USA angeht“, so der deutsche Kanzler weiter.

Das 2,175 Millionen Quadratkilometer große Grönland war bis 1953 dänische Kolonie und ist seit 1979 ein selbstverwaltetes Territorium des Königreichs. Dänemark übt aber weiterhin die Kontrolle über die Außen- und Sicherheitspolitik aus.

Wichtig für das US-Frühwarnsystem
Grönland ist mit seinem Luftwaffenstützpunkt Pituffik von immenser strategischer Bedeutung für das US-Militär und sein Frühwarnsystem für ballistische Raketen. Der Grund? Der kürzeste Weg von Europa nach Nordamerika verläuft über die Insel. Grönlands Hauptstadt Nuuk liegt näher an New York als an Kopenhagen.

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