Recht abenteuerlich gestaltet sich die Anfahrt auf die Bielerhöhe während der Wintermonate. Im Silvrettagebiet kommen Tourengeher, Langläufer und Schneeschuhwanderer voll auf ihre Kosten.
Wer einen besonders intensiven Wintertag umgeben von beeindruckenden Dreitausendern erleben möchte, der ist auf der Bielerhöhe (2037 m) genau richtig. Während der kalten Jahreszeit ist das Gebiet ausschließlich mit der Vermuntbahn und den Tunnelbussen erreichbar. Die hohe Lage und die damit verbundene Schneesicherheit machen die Silvretta-Bielerhöhe vor allem bei Langläufern und Skitourengehern beliebt. Aber auch Schneeschuhwanderer kommen auf ihre Kosten: Die Wege führen durch eine tief verschneite hochalpine Landschaft, in der Eiskristalle im Sonnenlicht glitzern. Hier herrscht eine Ruhe, wie sie nur Eis und Schnee hervorzubringen vermögen. Start ist bei der Vermuntbahn, die lediglich während der Wintermonate in Betrieb ist, in Partenen.
Typ: Schneeschuhwanderungen im hochalpinen Gebiet Ausgangspunkt: Talstation Vermuntbahn, Partenen Ausrüstung: Ski/Tourenbekleidung, Schneeschuhe, Sonnenschutz, bei Bedarf Tagesrucksack mit Thermoskanne und Snack
Staumauerrundweg: 45 Minuten bis eine Stunde Gehzeit Silvretta-Höhenweg: gut eine Stunde
Winterwanderweg nach Galtür: rund fünf Stunden, über 400 Höhenmeter Anstieg auf dem Retourweg, insgesamt 17 Kilometer, gute Grundkondition erforderlich
Anmerkung: letzte Fahrt mit dem Tunnelbus zur Bergstation der Vermuntbahn um 16 Uhr ab dem Berggasthof Piz Buin auf der Silvretta-Bielerhöhe. Vor Tourenstart ist der aktuelle Wetter/Lawinenbericht zu checken, sowie der Wegstatus auf www.silvretta-bielerhoehe.at Wer sich abseits der präparierten Wanderwege bewegt, tut dies auf eigene Gefahr. Einkehrmöglichkeiten auf der Bielerhöhe: Hotel Piz Buin, Silvretta-Haus
Die Fußgängerkarte für Vermuntbahn & Tunnelbus (Berg-Talfahrt) kostet 41,50 Euro für Erwachsene.
Mit dem Tunneltaxi auf Abenteuerfahrt
Mit der Gondelfahrt wird ein Höhenunterschied von fast 700 Metern überwunden. Bei der Bergstation steigt man dann in den Tunnelbus – wegen seiner gelben Farbe oft auch Tunneltaxi genannt – um. Die etwas abenteuerliche Fahrt führt großteils über die alte Baustraße durch das Innere des Berges und ist somit wintersicher. Über den Vermuntsee geht es schließlich ein Stück weit entlang der Silvrettastraße bis zur Endstation in der Nähe des Hotels Piz Buin. In dem Familienbetrieb mit Blick über den Silvrettastausee werden schon seit gut 100 Jahren sommers wie winters Gäste bewirtet. Nur wenige Meter von der Haltestation entfernt bieten sich mehrere Tourenmöglichkeiten. Gleichzeitig eröffnet sich ein fantastisches Panorama auf den See und die umliegenden Berggipfel. Die Bielerhöhe ist ein interessanter Ort, da sie das Vorarlberger Montafon mit dem Tiroler Paznaun verbindet und auf der Wasserscheide zwischen Rhein und Donau liegt.
Auf der Passhöhe befindet sich auch ein kleines Wintersportgebiet, das nur über einen kurzen Schlepplift verfügt und auf Ruhesuchende als Zielgruppe ausgerichtet ist. Gleichzeitig ist die Bielerhöhe jedoch das größte Tourengebiet Vorarlbergs, welches sich bis tief hinein in die Zentral- und Nordsilvretta erstreckt. Man bewegt sich dabei jedoch durchwegs im ungesicherten Gebiet und sollte daher über entsprechende Erfahrung sowie Lawinenausrüstung verfügen. Im Nahgebiet der Passhöhe lassen sich zu Fuß und am besten mit Schneeschuhen ausgerüstet, drei präparierte Wegstrecken erkunden. Der Staumauerrundweg führt vom Silvrettahaus über die imposante Staumauer und steigt dann rechts hinab zum Madlenerhaus und den Naturfreunde-Hütten. Von dort geht es wieder aufwärts Richtung Silvretta-Haus.
Die Vermuntbahn wurde 1994 als eine moderne Seilschwebebahn errichtet, die den in die Jahre gekommen Schrägaufzug ersetzte, welcher davor mehr als 65 Jahre in Betrieb war. Die Seilbahn verläuft direkt vom Vermuntwerk (einem Kraftwerk der illwerke vkw) nach Trominier (1731m) oberhalb des Ortsteils Gufelgut in Partenen. Von dort führt eine wintersichere ehemalige Baustraße durch einen Tunnel, den Stollen Vermunt, zum Vermuntsee und trifft unterhalb dessen Staumauer wieder auf die Silvretta-Hochalpenstraße. Parallel zur Seilbahn führt die belassene Wartungstreppe des ehemaligen Schrägaufzugs, heute Europatreppe 4000 genannt. Der Schrägaufzug war bereits 1928 installiert worden und war auch während des Baus des Silvretta-Stausees (1938 – 1951) in Betrieb.Von der Fremdenverkehrswirksamkeit der Anlagen überrascht, öffneten die Verantwortlichen der Illwerke den Aufzug 1959 für den öffentlichen Verkehr.
Der Höhenweg wiederum beginnt beim Hotel Piz Buin und verläuft zu Beginn Richtung Westen und leicht aufwärts zur Barbara-Kapelle. Das kleine weiß gestrichene Gotteshaus fügt sich im Winter nahtlos in die Landschaft ein und ist aus der Ferne kaum auszumachen. Ein besonderer Anblick ist es, wenn die Sonne durch die farbigen Fenster scheint und sie im Meer aus Weiß wie bunte Edelsteine aufblitzen. Nach der Kapelle führt der Wanderweg talauswärts Richtung Montafon und macht auf dem Hochplateau eine große Schleife, bevor es wieder zurück zum Ausgangspunkt geht. Nur für Fitte: Die Wanderroute nach GaltürWer eher eine sportliche Herausforderung sucht, der wählt die Wanderroute nach Galtür, die parallel zur Loipe verläuft. Da der Hinweg fast ausschließlich bergabwärts führt, muss man auf dem Rückweg die Höhenmeter wieder aufwärts gehen. Dies erfordert auf jeden Fall etwas Kondition. Die gesamte Strecke hin und retour beträgt etwas über 17 Kilometer. Bis nach Wirl/Galtür sind rund zwei Stunden einzuplanen, retour dauert es deutlich länger – es sind über 400 Höhenmeter Anstieg zu bewältigen.
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