Großprojekte im Finale

Baustellen: Wo in Graz heuer Geduld gefragt ist

In der Elisabethstraße wird noch bis November gearbeitet. 

(Bild: Jauschowetz Christian)

Zwei Großbaustellen in der Murmetropole werden heuer fertig. Bis dahin gilt es aber noch einige Staus durchzustehen. Ein Langzeit-Projekt ärgert indes auch Radler und Fußgänger. 

Auf der markantesten Straßenbaustelle in Graz, für die neue Tramstrecke durch die Innenstadt, herrscht derzeit Winterpause. Während auf der östlichen Murseite alles weitgehend fertig ist, geht es bald auf der anderen Seite mit der Einmündung der Strecke in die Annenstraße weiter. Diese wird ab Ende Mai bis September im betroffenen Bereich komplett gesperrt, auch für Straßenbahnen. Ende November wird es dann endlich so weit sein: Nach fast drei Jahren Bauzeit geht die neue Bim-Strecke in Betrieb.

Die zweite Großbaustelle am „offenen Herzen“, die vor allem Autofahrern Nerven kostet, ist die Sanierung und Umgestaltung der Elisabethstraße. Auch hier wird derzeit pausiert, bis Mitte Mai soll der erste Abschnitt fertig sein. Der Zweite, in Richtung stadtauswärts, wird bis November fertig. Bis dahin bleibt je Fahrtrichtung nur eine Spur aufrecht.

Der Neubau des seit Juli 2023 gesperrten Pongratz-Moore-Stegs startet frühestens Ende 2025.

(Bild: Jauschowetz Christian)

Lange Verfahren als Geduldsprobe
Ein anhaltendes Ärgernis für Radfahrer und Fußgänger ist die Sperre des Pongratz-Moore-Stegs, der die Bezirke Andritz und Gösting über die Mur verbindet. Die Brücke ist schon seit Juli 2023 wegen Sicherheitsmängeln gesperrt und soll neu gebaut werden. Viele Grazer fragen sich, warum das so lange dauert. „Ich bin mir bewusst, dass die lange Sperre für alle sehr herausfordernd ist“, sagt die grüne Verkehrsstadträtin Judith Schwentner. Man müsse aber auch zur Kenntnis nehmen, „dass wir in einem Rechtsstaat leben und es darin eben auch Prozesse und Verfahren gibt, die dauern und sich hinziehen“.

Ich bin mir bewusst, dass die lange Sperre für alle sehr herausfordernd ist, doch die Komplexität dieses Projekts macht diese leider notwendig.

Verkehrsstadträtin Judith Schwentner (Grüne)

Aufgrund der Verfahrensdauer und der schwierigen Planungen angesichts beengter Platzverhältnisse und zahlreicher Leitungen, die über den Steg geführt werden, erfolgt der Baustart frühestens Ende 2025. Der neue Steg soll dann fast dreimal so breit wie der jetzige sein.

Weitere Bauvorhaben (Auswahl)

• Baustart Unterführung Josef-Huber-Gasse (Frühjahr 2025)

• Neugestaltung Straßenabschnitt Münzgrabenstraße – Fröhlichgasse – Sandgasse (Mai bis September 2025)

• Neutorviertel/Kaiserfeldgasse: „Baumrettungsprojekt“ und finale Umsetzung der Begegnungszone
• Fahrradstraßen Laimburggasse, Leech- und Schanzelgasse
• Gehwege Messendorfer Straße und Andritzer Reichsstraße 

Weiterhin ist Geduld auch in der Peter-Tunner-Gasse gefragt, wo die ÖBB die Bahnunterführung erneuert und die Stadt im Zuge dessen neue Rad- und Gehwege errichtet. Man sei im Zeitplan, ab Juni 2026 soll der Verkehr wieder fließen.