Gänserndorf sperrt Weg

„Rampenposse“ vor Ende: Nun Zoff wegen Umfahrung

Niederösterreich
10.01.2025 06:00

Eines der umstrittensten Teilprojekte im Rahmen des Nordbahnausbaus ist beendet: Gegner eines steilen Holzaufstiegs machten den ÖBB Dampf – die Neuversion fast fertig. Nun geht der Strasshofer Zoff aber auf einer Straßenumleitung in die Verlängerung. 

Es sind knapp 70 Kilometer doppelgleisiger Ausbau zwischen Wien Süßenbrunn Richtung Tschechien – mit Untertunnelungen, der Modernisierung von 17 Bahnhöfen samt Park&Ride-Anlagen: Der Ausbau der Nordbahn bei laufendem Betrieb, gilt als Musterprojekt der ÖBB.

ÖBB stellte nach langem Zögern die Weichen neu
Just ein kleiner Straßenübergang abseits bescherte dem bereits 2018 gestarteten Projekt Entgleisungen in Schlagzeilen und sozialen Medien – wir berichteten: Seit nun eine rutschige und steile Kinderwagenrampe aus Holz durch eine mächtige, lange Eisenkonstruktion ersetzt wird, herrscht Ruhe um die im Land wohl überregional bekannteste Nebenbaustelle.

Bis es so weit kam, wurde aber kräftig Dampf gegeben: Als Triebfeder erwiesen sich unfeine Entgleisungen vor allem in sozialen Medien – von „Todesrampe“ bis „Sprungschanze“ reichte die verbale Häme. Das letzte Wort hatte ein Volksanwalt, der von entrüsteten Gegnern und zwei Bürgerinitiativen und einer Bürgerversammlung sich – auch nach zahlreichen Medienberichten – dem streitbaren Projekt angenommen hatte.

„Erstbegehung“ noch im Jänner
Ende Jänner ist es so weit: Projektfreigabe! Vor der Erstbeschreitung werden noch kräftig Tritte Richtung Stadtchef Ludwig Deltl verteilt: Vor allem die erstmals antretenden Neos werfen dem SPÖ-Mehrheitsregenten vor, sich nicht genug für die Bahn-Bürgerinteressen eingesetzt zu haben. Seitens der ÖVP wurde sogar ein Kinderwagen mit Puppe auf die knapp 45 Grad steile Rampe gestellt und medienwirksam abgelichtet.

Auf beiden Seiten der Bahn wird nun ergänzend zum Stiegenturm eine Rampe errichtet, erklärt ein ÖBB-Sprecher den Lösungsweg. Sie wird eine Steigung bzw. ein Gefälle von 10% (behindertengerechte Grenze wäre 6%) aufweisen und alle zehn Meter ein Podest haben. Um Rennen übermütiger Radfahrer zu vermeiden, gibt es eine Zweiteilung.

Streit verlagert sich auf die Straßen-Umfahrung
Schmutzig geht es nun an anderer Stelle weiter – auf der Straße, besser gesagt unbefestigten Waldwegen: Nachdem der Nachbarort Gänserndorf Feldweg-Abkürzungen Strecke für Kfz via BH-Verordnung für Autos gesperrt hat, Lkw aber fahren dürfen, war das der Startschuss für die nächste Staffel: Deltl brachte eine Gemeinderesolution gegen die Aktion ein: „Es folgen nun viele Verhandlungen.“ Für Fortsetzungen ist also gesorgt.

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