Große Pleite
Gericht droht jetzt Pipeline Nord Stream 2
Die hoch verschuldete Betreibergesellschaft der Nord-Stream 2-Pipeline hat überraschend einen weiteren Aufschub zur Einigung mit Gläubigern erhalten, um einen Konkurs abzuwenden.
Ursprünglich hatte das Gericht im Schweizer Kanton Zug eine Entscheidung bis 10. Jänner angekündigt. Die neue Frist gilt nun bis 9. Mai, wie das Gericht mitteilte.
Alle Kleingläubiger müssen bis dahin „in voller Höhe“ befriedigt und ein Nachweis über die Zahlungen vorgelegt werden. „Wird diese Frist nicht eingehalten, wird über die Nord Stream 2 AG ohne Ansetzung einer Nachfrist der Konkurs eröffnet“, teilte das Kantonsgericht mit. In Deutschland entspricht das einem Insolvenzverfahren.
Pipeline nie in Betrieb
Die Nord Stream 2 AG gehört dem russischen Gazprom-Konzern. Sie sollte russisches Gas durch die Ostsee nach Deutschland liefern. Die fast 10 Milliarden Euro teure und 1200 Kilometer lange Pipeline mit zwei Strängen wurde fertig gebaut, aber nie in Betrieb genommen. Das umstrittene Gas-Geschäft wurde nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 auf Eis gelegt. Einer der beiden Röhrenstränge wurde bei einem Anschlag Anfang September 2022 zerstört, ebenso wie die beiden Stränge der bereits in Betrieb genommenen Nord-Stream-1-Pipeline.
Das Unternehmen Transliq als Sachwalter hatte Gläubigern im November einen Nachlassvertrag vorgelegt. Die nötige Einigung mit den Gläubigern darüber blieb aber bisher aus. Bei Nachlassvertrag und Konkurs müssen Gläubiger auf Teile ihrer Forderungen verzichten. Ein Nachlassvertrag ist verglichen mit einem Konkurs aber für Unternehmen und Gläubiger rechtlich vorteilhafter.
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