15-jähriges Top-Talent

„Glänzt du nicht, kann alles schnell vorbei sein“

10.01.2025 17:00

Happy Birthday! Als größte Motorsport-Zukunftshoffnung Österreichs feiert Niklas Schaufler am Freitag seinen 15. Geburtstag. Dieser ist für den kleinen Red-Bull-Piloten aus Linz am Weg zum Traumziel namens Formel 1 auch gleichzeitig die Startflagge zur Formel 4.

0 Kommentare

„Krone“: Niklas, was wünschst du dir zum Geburtstag?

Niklas Schaufler: Eigentlich gar kein Geschenk! Was ich möchte, ist nur, dass ich mich so schnell wie möglich an die Formel 4 anpassen kann.

Niklas Schaufler wurde Ende letzten Jahres in die Motorsport-Akademie von Red Bull aufgenommen.

(Bild: Daniel Schaufler)

Und wo möchtest du am Ende des Jahres sein?

Wenn ich in der Formel 4 einige Podien geschafft habe, bin ich damit sicher zufrieden.

Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko hatte dir dieses Cockpit schon länger zugesichert, obwohl das Mindestalter, um in der Formel 4 starten zu dürfen, 15 ist. Wie muss man sich dein Leben in diesem Alter vorstellen?

Es besteht aus vielen Reisen. Am 24. Dezember kam ich etwa um 19 Uhr aus Spanien heim. Dann muss ich auch viel lernen, weil ich heuer die Pflichtschule abschließe. Dazu verbringe ich derzeit viel Zeit im Fitnessstudio, um meinen Körper aufzubauen.

Niklas Schaufler beim Körperaufbau im Olympiazentrum Linz.

(Bild: Binder Manfred/Sportmediapics.com/ Manfred Binder)

Wie viele Tage im Jahr bist du in etwa im Ausland?

Ich sag’ mal so: 2024 war ich von 52 Wochenenden sechs daheim in Linz – drei davon aber nur, weil ich eine Polypen- und Mandel-OP hatte. Sonst war ich immer im Ausland.

Wie geht es dir damit?

Manchmal ist es schon sehr anstrengend. Red Bull ist eben die schwierigste und härteste Akademie, aber natürlich die beste. Man muss einfach mit Resultaten glänzen, sonst kann das alles auch sehr schnell ein Ende haben. Aber es ist allein unglaublich, dass sie mich genommen haben. Schließlich hat das Team letzte Saison alles gewonnen, in der Formel 4 die Plätze eins, zwei und drei belegt.

Wie viele österreichische Formel-4-Piloten gibt es in der Red-Bull-Akademie derzeit außer dir noch?

Keinen.

Wie groß ist die Umstellung vom Kart ins viel größere und stärkere Auto?

Schon sehr groß. Im Kart hast du einen ganz anderen Fahrstil. Das Auto jetzt ist nicht nur größer, auch schwieriger zu fahren.

Niklas Schaufler fuhr in den letzten beiden Jahren für das spanische Kart-Team von Formel-1-Star Fernando Alonso.

(Bild: Daniel Schaufler)

Wie liefen bisher die Tests?

Ich hatte bisher zehn Trainingstage, der größte Teil der Konkurrenz doppelt so viele. Es gibt sogar einige, die haben 90. Aber das soll keine Ausrede sein – mir fehlt im Training nur wenig.

Wie sehr spielt es eine Rolle, dass deine Eltern normale Berufe haben und somit keine Millionenbeträge aufbringen können?

Das macht es schwieriger, auch weil es generell schwer ist, Sponsoren zu finden. Wir müssen für die Saison 300.000 Euro mitbringen.

Was kannst du einem Sponsor anbieten?

Einen Teil vom Auto, den Helm, auf dem ich neben Red Bull drei Partner haben darf. Dazu den Overall, Leiberl und Social Media.

Ist in deinem Alter Talent wichtiger als Geld oder umgekehrt?

Jetzt sind Talent und Arbeit noch ein bisserl wichtiger, aber Geld spielt trotzdem eine große Rolle. Manche Fahrer sitzen schon mit elf in einem Formel-4-Auto, obwohl sie da noch keine Rennen bestreiten dürfen. Wenn ich höre, dass manche 80 Testtage haben, weiß ich, dass die 800.000 Euro gekostet haben. So einen Vorteil kann man auch mit Talent nur schwer aufwiegen.

Wann hast du eigentlich mit Motorsport begonnen?

Im internationalen Kartsport waren die von Niklas Schaufler gewonnenen Pokale manchmal fast größer als der Pilot selbst.

(Bild: Daniel Schaufler)

Das war mit fünf Jahren im Kart.

Du scheinst sehr früh alles auf eine Motorsportkarriere gesetzt zu haben. Wo siehst du dich in zehn Jahren?

Mein Traum ist sicher die Formel 1. Falls es mit der nicht klappen sollte, möchte ich Motorsport trotzdem als Profi betreiben. Aber eigentlich gibt es trotzdem nur den Plan A – die Formel 1.

Was zeichnet dich als Fahrer aus?

Es ist schwierig, mich selbst zu loben. Aber mental bin ich sicher sehr stark. Wenn ein Heat oder ein Rennen nicht läuft, hab’ ich so eine Art Reset-Knopf im Kopf – ich schaffe es, wieder bei null zu beginnen. Aber ich habe auch eine Schwäche. Das ist derzeit mein zierlicher Körperbau.

Wie viele Kilos wiegst du?

46 – und mit denen ist ein hartes Abbremsen schwierig. Aber ich lege zu, arbeite im Fitnessstudio hart.

Bis wann hast du Zeit – sprich, wann geht die Formel-4-Saison los?

Am 9. Februar in Spanien.