In der Leichtathletik:

„Wir wollen Teamgeist wie in den USA etablieren“

Sport-Mix
09.01.2025 18:28

Verstärkte Jugendarbeit, Trainings mit internationalen Experten und besserer Austausch der heimischen Coaches und Funktionäre untereinander. Mit diesen Zielen starten Beate und Christian Taylor in ihre Tätigkeit als Leistungssportkoordinatoren des Österreichischen Leichtathletik-Verbandes. „Wir wollen einen Teamgeist wie in den USA etablieren“, meint der zweimalige Dreisprung-Olympiasieger.

Überzeugungsarbeit musste Beate Taylor, vormals Schrott, gar keine leisten. Ehemann Christian war wie sie sofort Feuer und Flamme für die Idee, den Lebensmittelpunkt von Florida nach Wien zu verlegen, für den österreichischen Leichtathletik-Verband (ÖLV) zu arbeiten. „Es ist ein Traum“, schmunzelt er. „Beate und ich teilen schon unser Leben, jetzt auch den Job. Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich wäre.“ Dass Donald Trump die Präsidentenwahl gewann, machte die Entscheidung sogar noch etwas leichter...

Beate Schrott wurde 2012 EM-Dritte. (Bild: EPA, Krone KREATIV)
Beate Schrott wurde 2012 EM-Dritte.

Seit 1. Jänner ist die olympische Hürden-Finalistin von 2012 offiziell im Amt, für Ehemann Christian startet der Job offiziell nächste Woche. Das Duo ist überzeugt, viel auf der vorzüglichen Arbeit von Gregor Högler aufbauen zu können. „Wir wollen auch weiter auf seine Expertise bauen“, meinte Beate Taylor. Das sollte möglich sein, das Högler als Vorstand von Leistungssport Austria eng mit den Leichtathleten zusammenarbeiten wird.

Infrastruktur schon top
Vor allem punkto Infrastruktur ist Christian Taylor durchaus angetan. „Was Gregor an Geräten, auch im medizinischen Bereich besorgt hat, ist absolutes Topniveau“, freut sich der US-Superstar. Verbesserungspotenzial ortet er im Vergleich dazu etwa in der Kommunikation und der Zusammenarbeit. „Es gibt viele Experten in Österreich, aber sie tauschen sich untereinander zu wenig aus. Wir wollen einen richtigen Teamgeist etablieren, wie wir ihn auch in den USA haben.“

Christian Taylor wurde zweimal Olympiasieger. (Bild: EPA)
Christian Taylor wurde zweimal Olympiasieger.

Ehefrau Beate ist da ganz seiner Meinung. „Es gibt viele Trainer, die über viel Wissen verfügen, aber man muss das auch an die nächste Generation weitergeben. Wir wollen auch viele junge Trainer aufbauen.“

Hebel bei 12- bis 13-Jährigen ansetzen
Das Stichwort „jung“ trifft gleich ein weiteres Herzensanliegen des Ehepaares, die Nachwuchsarbeit. Das Ziel im nächsten Olympiazyklus sind neben Topplatzierungen bei den Erwachsenen auch 16 Top-8-Resultate bei internationalen Nachwuchs-Meisterschaften. „Wir müssen bei den Zwölf- bis Dreizehn-Jährigen anfangen“, bekennt Christian Taylor. 

Der 34-Jährige, der im Dreisprung neben zwei Olympiasiegen auch vier WM-Titel sein Eigen nennt, wird im ÖLV auch als Trainer im Drei- und Weitsprung aktiv sein. „Im Weitsprung kann man schnell einiges bewirken“, glaubt Taylor. „Es gibt einige, die an die 7,50 springen können. Das sind 50 cm bis 8 Meter, womit du international konkurrenzfähig bist. Das ist realisierbar.“

Ivona Dadic, für die Weitsprung als Mehrkämpferin auch eine Rolle spielt, ist vom neuen Duo sehr angetan, trainierte auch schon mit Christian. „Ich kenne ihn ja schon lange, habe früher schon mit ihm trainiert, daher weiß ich, dass ich davon viel profitieren kann“, freut sich die EM-Dritte von 2016. „Er ist jemand, der sein Wissen gerne vermittelt und das hervorragend kann. Er spricht alles an, verlangt aber auch viel.“

Ivona Dadic (Bild: EXPA Picture/APA/EXPA/PETER RINDERER)
Ivona Dadic

Auch Hürdensprinter Enzo Diessl stimmt in die Lobeshymnen ein. „Beate und Christian sind vor allem menschlich super. Ich finde es Klasse, dass es jetzt zwei Ansprechpersonen gibt, die beie enorm viel erlebt haben.“

Puma als Ausstatter
Weiters neu ist Puma als Ausrüster des ÖLV. „Bereits seit 2022 gibt es Gespräche, jetzt ist es soweit“, konnte Präsidentin Sonja Spendelhofer verkünden. Für Dadic war dabei etwas Besonderes dabei. „Seit Jahren wünsche ich mir im Sprint schon einen einteiligen Rennanzug, ich kann es kaum erwarten, damit zu laufen.“

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(Bild: KMM)



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