Stefan Schnöll galt als der logische Nachfolger von Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Doch er verzichtete freiwillig auf das wichtigste politische Amt in Salzburg. Warum? Der Familie zuliebe. . .
„Von mir ist eine Last abgefallen.“ Rund um den Jahreswechsel traf Stefan Schnöll seine finale Entscheidung. Eine Entscheidung für die Familie und gegen das höchste politische Amt im Bundesland Salzburg!
Warum? „Ich habe im vergangenen Jahr meine Tochter ein einziges Mal in den Kindergarten gebracht“, sagt der zweifache Vater. Und: „Da beginnt man zu überlegen.“ Der 36-Jährige lässt Karoline Edtstadler den Vortritt und wird nicht neuer Landeshauptmann – obwohl er jahrelang als Kronprinz von Wilfried Haslauer galt.
S-Link war seine allergrößte Niederlage
Der Noch-Landeshauptmann holte den Flachgauer im Jahr 2018 in die Spitzenpolitik. Er wurde Verkehrslandesrat, stand schon zu Beginn seiner politischen Laufbahn vor einer Mammut-Aufgabe. Schnöll sollte die Salzburger Verkehrsprobleme lösen. Das gelang dem Jungspund durchaus, mit seinem größten Vorhaben scheiterte der Landesrat allerdings krachend. Sein Milliarden-Projekt S-Link, also die teils unterirdische Verlängerung der Lokalbahn bis nach Hallein, fand in der Bevölkerung nie wirklich Zustimmung. Mit der Volksabstimmung zu dem Projekt im November 2024 war der S-Link endgültig Geschichte. Machtlos zeigte sich der Verkehrslandesrat in der Causa der Dauer-Staus auf der Tauernautobahn (A10) und den Anrainergemeinden. Hier gab es mehrmals massive Kritik der Bürgermeister – selbst von denen mit einem ÖVP-Parteibuch in der Tasche.
Kehrt Schnöll Politik bald ganz den Rücken?
Wirklich kürzer treten wird der bisherige Kronprinz in naher Zukunft nicht können. Zumindest bis zu den nächsten Landtagswahlen 2028 bleibt Schnöll Landesrat und der Stellvertreter von Bald-Landeshauptfrau Karoline Edtstadler. Seit dem Jahr 2023 hat der Flachgauer neben den Verkehrsagenden auch den Tourismus, Arbeitsmarkt, Wirtschaft, Kultur und die Gemeinden über. „Ich werde aber wohl Ressort-Zuständigkeiten abtreten. Aber sicher nicht die Kultur“, lacht Schnöll.
Ob er bei den kommenden Wahlen noch einmal antritt? „Das weiß ich jetzt noch nicht“, gibt sich der studierte Jurist vorerst noch kryptisch.
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