Fünf bis neun Jahre

Wien: Langjährige Haft für sechs ‘Pink Panther’-Räuber

Österreich
11.06.2013 15:19
Sechs Mitglieder der international operierenden "Pink Panther"-Bande sind am Dienstag im Wiener Straflandesgericht zu Haftstrafen von fünf bis neuneinhalb Jahren verurteilt worden. Die Männer - allesamt gebürtige Serben im Alter zwischen 28 und 33 Jahren - hatten im Vorjahr in der Bundeshauptstadt drei Juweliere überfallen. Die Urteile sind bereits rechtskräftig.

Die Angeklagten waren in unterschiedlicher Zusammensetzung an den drei äußerst gewinnbringenden Überfällen beteiligt gewesen. Die Männer hatten zunächst am 12. Mai das Geschäft "Gold Diskont" im Bezirk Floridsdorf überfallen, den Juwelier "Bodrum" in Brigittenau am 13. Juli und das Geschäft "Gold & Silber Fatih Kuyumcusu" in Brigittenau am 18. August. Dabei fiel den Tätern laut Anklage Schmuck im Gesamtwert von 229.000 Euro in die Hände.

Nach dem letzten Coup blieben zwei Räuber auf der Flucht mit ihrem Auto im Stau stecken, worauf sie vom Einsatzkommando "Cobra" überwältigt werden konnten. Vier weitere Männer wurden wenig später in der Wohnung eines Angeklagten festgenommen. Drei Komplizen, die an den ersten beiden Coups mitgewirkt hatten, konnten sich absetzen.

"Wollten mit Überfällen schnell zu Geld kommen"
Die Angeklagten legten vor dem Schöffensenat umfassende Geständnisse ab, bestritten jedoch, Teil des Netzwerks der "Pink Panther" zu sein. Nikola K. (30), der an allen drei Überfällen direkt beteiligt war, outete sich als Boss des Sextetts: "Sie sehen mich als Chef." Man habe mit den Überfällen "schnell zu Geld kommen wollen".

Für den 30-Jährigen setzte es schließlich neuneinhalb Jahre Haft, die übrigen fünf Angeklagten fassten Freiheitsstrafen zwischen fünf und neun Jahren aus.

Verhandlung startete mit Verspätung
Der Prozess hatte am Dienstag mit einstündiger Verspätung begonnen: Aus bisher ungeklärter Ursache hatte die Verständigung vom Verhandlungstermin die zuständige Stelle im Landesgerichtlichen Gefangenenhaus nicht erreicht. Erst ein Anruf des Richters setzte die Vorführung in Gang. Die Männer wurden daraufhin schnell aus ihren Zellen gebracht, kurzfristig mussten Justizwachebeamte zusammengetrommelt werden, die sich teilweise noch umziehen mussten, um in Uniform ihrer Begleit- und Überwachungstätigkeit nachgehen zu können.

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