Wie Brandbeschleuniger
„Teufelshauch“ lässt in Los Angeles Flammen lodern
Die katastrophalen Brände in Los Angeles an der US-Westküste werden von heftigen Winden immer wieder angefacht. Verantwortlich sind die berühmt-berüchtigten Santa-Ana-Winde, die bei den Menschen in Kalifornien auch als „Teufelshauch“ (auf Englisch „Devil‘s breath“) bekannt sind.
Der Deutsche Wetterdienst bezeichnet das Phänomen als „trocken-warmen Föhnwind“, der vor allem im Spätherbst und Winter regelmäßig in Erscheinung tritt. Dann ströme die Luft vom Hochplateau zwischen den Rocky Mountains und der Sierra Nevada in Richtung Pazifik und erwärme sich durch den Höhenabfall und die Durchquerung der Mojave-Wüste erheblich.
Der „Teufelshauch“ erreiche schließlich als extrem trockener und heißer Wind die Küsten Kaliforniens, so die Wetterfachleute.
Canyons als Katapult
Weil sich der Wind dabei durch enge Pässe und Canyons zwänge, erreiche er sehr hohe Geschwindigkeiten. „Wenn Sie einen Gartenschlauch nehmen, durch den Wasser fließt, und die Öffnung verengen, erhöhen Sie die Wassergeschwindigkeit und beobachten einen ähnlichen Effekt“, schreibt die University of California dazu.
Wenn die Santa Anas wehen, können in Los Angeles die Temperaturen selbst im Winter auf 30 Grad steigen. Gepaart mit ihren hohen Windgeschwindigkeiten von teilweise 100 Kilometer pro Stunde, dem Entzug von Luftfeuchtigkeit und längeren Trockenperioden machen sie die Region sehr anfällig für Waldbrände.
Woher kommt der Name?
Die häufigste Erklärung ist, dass der Wind nach dem Santa Ana Canyon im Orange County im Süden Kaliforniens benannt wurde. Er hat aber noch weitere Spitznamen, wie „Teufelswind“ oder auch „Roter Wind“.
Die Santa-Ana-Winde wurden zudem schon häufiger in der Literatur sowie in Filmen und Musik erwähnt. Die Beach Boys brachten 1980 einen Song mit dem Titel „Santa Ana Winds“ heraus, in dem sie das Phänomen treffend als „Feuerwind“ bezeichnen.
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