Sechs Jahre nach ihrem Start ist die Sonde „BepiColombo“ am Mittwoch im Zuge eines Fly-by-Manövers am Planeten Merkur vorbeigeflogen und hat dabei Nahaufnahmen gemacht. Die Bilder wurden am Donnerstag von der europäische Raumfahrtagentur ESA veröffentlicht.
Wie die ESA auf ihrer Website berichtet, fand der jüngste und sechste Fly-by am 8. Jänner statt. Im Zuge des Manövers flog „BepiColombo“ um 6.59 Uhr MEZ in nur 295 Kilometer Entfernung über der Oberfläche des Merkur auf der kalten, dunklen Nachtseite des Planeten. Etwa sieben Minuten später zog die Sonde dann direkt über dessen Nordpol, bevor sie freie Sicht auf den von der Sonne beschienenen Norden des Merkur hatte.
Gibt es Wassereis auf dem Merkur?
Die dabei entstandenen Nahaufnahmen zeigen u.a. eisige, immer dunkle Krater auf der Nachtseite des Merkur, deren Böden dauerhafte im Schatten liegen. Diese Krater zählen zu den kältesten Orten im Sonnensystem. Es gibt Hinweise darauf, dass sie gefrorenes Wasser enthalten. Ob es tatsächlich Wasser auf Merkur gibt, ist eines der zentralen Rätsel, die die „BepiColombo“-Mission untersuchen wird, sobald sich die Sonde im Orbit um den Planeten befinden wird.
Sonde wurde im Oktober 2018 gestartet
„BepiColombo“ war am 20. Oktober 2018 zu einer siebenjährigen Reise zum kleinsten und am wenigsten erforschten Planeten unseres Sonnensystems gestartet. Die nach dem italienischen Mathematiker und Ingenieur Giuseppe „Bepi“ Colombo benannte und von der ESA geleitete Mission zum sonnennächsten Planeten gilt als das bisher komplizierteste Raumfahrtprojekt Europas.
Soll 2026 in Orbit um Merkur einschwenken
Um die Geschwindigkeit anzupassen, musste die Sonde insgesamt neun Planeten-Vorbeiflüge – sogenannte Fly-bys – absolvieren. Sie flog bereits einmal dicht an unserer Erde und zweimal an der Venus vorbei. Nach dem sechsten Vorbeiflug am Merkur soll das Raumfahrzeug im November 2026 in eine Umlaufbahn um ihren Zielplaneten einschwenken.
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